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Silverstone-Crashes Grosjean, Ericsson: Das sagt FIA

Von Adam Cooper
​Der Autoverband FIA geht mehr und mehr dazu über, auf den Rennstrecken drei Zonen einzurichten, in welchen der Heckflügel flachgestellt werden darf. Das hat in England zu Unfällen geführt.

Das Problem ist hausgemacht: Die Aerodynamik der modernen Grand-Prix-Autos ist so hochgestochen, dass der Hintermann in eine Mauer aus verwirbelter Luft fährt. So wird es ganz schwierig, sich im Windschatten anzusaugen und einen erfolgverheissenden Angriff zu wagen. Die Überholkrücke des Autoverbands FIA heisst DRS, steht für «drag reduction system» – der Verfolger darf seinen Heckflügel flach stellen, sein Auto wird schneller, und er kann näher aufschliessen. Die FIA geht dazu über, auf verschiedenen Rennstrecken eine dritte DRS-Zone einzurichten, das schloss in Silverstone einen Abschnitt ein von der Start/Ziel-Geraden bis zu Kurve 3. Ergebnis: Haas-Fahrer Romain Grosjean segelte im ersten freien Training von der Bahn, Sauber-Pilot Marcus Ericsson im Rennen.

Aber Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting wehrt sich gegen die Mutmassung, eine DRS-Zone dort sei zu gefährlich. Die Fahrer selber nahmen die Schuld sofort auf sich. Der Schwede Marcus Ericsson sagte: «Ich lag hinter Sergio Pérez und wollte die erweiterte DRS-Zone so lange als möglich nutzen. Weil die Piste am Kurveneingang so viele Bodenwellen aufweist, bin ich abgerutscht. Ich habe mit dem Finger den Knopf verfehlt.» Grosjean hatte kleinlaut erklärt: «Ich habe das DRS geschlossen, aber zu spät.»

Charlie Whiting in seiner üblichen GP-Nachbesprechung: «Unsere Idee bei der Platzierung dieser dritten Zone in Silverstone – wir wollten es den Piloten ermöglichen, näher an den Vorderleuten zu bleiben, auf dass sie dann in den Kurven 5 und 6 eine bessere Angriffsposition erhalten. Die Unfälle gehen nicht darauf zurück, dass eine DRS-Zone dort zu gefährlich ist, sondern auf Fehler der Fahrer. Es gab Kritik, wonach die Unfälle entstanden sind, weil wir in bestimmten Abschnitten DRS haben. Aber für mich gibt es keinen Unterschied, ob ein Pilot sich dreht, weil er zu früh aufs Gas gegangen ist oder weil er zu spät gebremst hat oder eben weil er den Heckflügel zu spät oder gar nicht geschlossen hat.»

Zahlreiche Fans haben gesagt: Wieso DRS nicht komplett freigeben? Charlie Whiting meint: «Das würde nur schnellere Rundenzeiten ergeben und nichts der Spannung beitragen. Die Idee von DRS besteht ja darin, dass das Überholen einfacher werden soll.»

Für Hockenheim wird es ebenfalls eine zusätzliche DRS-Zone geben, auf der Start/Ziel-Geraden, die gewohnte Zone zur Haarnadel hin wird verlängert.

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