Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Christian Horner (Red Bull): «Ferrari vor Mercedes»

Von Mathias Brunner
Die Teamchefs Maurizio Arrivabene (Ferrari) und Christian Horner (Red Bull Racing)

Die Teamchefs Maurizio Arrivabene (Ferrari) und Christian Horner (Red Bull Racing)

​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist nach der tollen Darbietung der Italiener in Silverstone überzeugt: «Ferrari hat Mercedes überholt und ist jetzt die neue Formel-1-Messlatte.»

Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen hat vor kurzem festgehalten: «Ferrari ist derzeit in allen Belangen hervorragend aufgestellt, und beim Motor sind sie inzwischen mindestens so stark wie Mercedes, wenn nicht besser. Der beste Beweis dafür sind für mich die guten Leistungen von Haas und Ferrari, die den gleichen Ferrari-Motor verwenden.»

Der Finne steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Auch der Engländer Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing, glaubt: «Ferrari hat Mercedes überholt und ist jetzt die neue Formel-1-Messlatte. Die Fortschritte bei Haas und Sauber unterstreichen das.»

Der heutige und der künftige Motorpartner von Red Bull Racing haben das Nachsehen: Renault und Honda haben die Leistungswerte von Ferrari und Mercedes nicht erreicht. RBR-Pilot Max Verstappen spricht sogar von einem Power-Defizit in Höhe von 70 bis 80 PS. Berechtigte Frage an Christian Horner: Macht das nicht Bauchweh im Hinblick auf 2019, wenn Red Bull Racing mit Honda arbeiten wird?

«Nein», antwortet der 44jährige Brite. «Der Schlüssel zum Erfolg ist die Entwicklung, und wir sehen ja, was bei Honda aufgegleist ist. Silverstone war für Renault ein hartes Wochenende und hat aufzeigt, wo die Grenzen liegen. Du kannst dich nicht verstecken. Wir glauben an Honda, denn wir wissen, was alles kommt.»

Auf die Frage, ob sich Red Bull Racing noch als WM-Aussenseiter sehe, scherzt Horner: «Wir stehen ein wenig weiter aussen als bisher. Um noch ein Wörtchen um den Titel mitzureden, müssen wir auf jenen Strecken das Beste machen, die unserem Fahrzeug liegen – also Rennpisten wie der Hungaroring, wie Singapur, wie Suzuka.»

Realistisch betrachtet ist der WM-Zug aus dem Bahnhof gefahren: Sebastian Vettel führt die Fahrerwertung an, mit 171 Punkten, verfolgt von Lewis Hamilton. Danach kommen Kimi Räikkönen (116), Daniel Ricciardo (106), Valtteri Bottas (104) und Max Verstappen (93). In der Markenwertung belegt Red Bull Racing den dritten Zwischenrang, mit 199 Punkten. WM-Leader ist Ferrari (287) vor Mercedes (267).

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