Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Ross Brawn: «Lewis Hamilton brauchte eine Superrunde»

Von Vanessa Georgoulas
Ross Brawn und Lewis Hamilton

Ross Brawn und Lewis Hamilton

Der frühere Ferrari-Technikchef Ross Brawn blickt noch einmal auf den 51. GP-Sieg von Sebastian Vettel in Silverstone und lobt auch Lokalmatador Lewis Hamilton, der eine beachtliche Aufholjagd gezeigt hatte.

Mit seinem 51. GP-Triumph konnte Sebastian Vettel nicht nur seine WM-Führung auf Titelrivale Lewis Hamilton auf acht Punkte ausbauen. Der vierfache Champion im roten Renner kann dank seines Siegs in Silverstone in der ewigen Bestenliste auch mit Alain Prost gleichziehen. Der Franzose hatte zwischen 1980 und 1993 stolze 199 GP-Einsätze bestritten und dabei 51 Mal die Ziellinie als Erster gekreuzt. Zusammen mit dem Deutschen belegt er den dritten Platz hinter Rekord-Champion Michael Schumacher (91 GP-Siege) und Hamilton (65 GP-Siege).

Kein Wunder, erntet Vettel für seine jüngste Vorstellung im Heimspiel seiner Hauptrivalen auch viel Lob. Etwa vom früheren Ferrari-Technikchef Ross Brawn, der nun zur neuen Formel-1-Führungsspitze gehört und sich im Auftrag von Liberty Media um die sportliche und technische Entwicklung der Königsklasse kümmert. Er schwärmt: «Das war ein fantastischer Sieg von Sebastian in Silverstone. Wie er am Boxenfunk auf seiner Auslaufrunde gesagt hat, ist es für Ferrari etwas ganz Besonderes, in England zu gewinnen, denn das ist das Heimspiel der meisten Rivalen.»

«Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es zu meiner Zeit mit dem italienischen Team war, wenn wir es schafften, in Silverstone zu triumphieren. Das war ein einmaliges Gefühl», schwelgt der Brite in Erinnerungen. Und er weiss auch: «Genauso einmalig ist es für die britischen Teams, wenn sie in Monza als Erste ins Ziel kommen.»

Brawn lobt aber nicht nur Vettel, sondern auch die Arbeit der Ferrari-Konstrukteure, die pünktlich zum zehnten Kräftemessen der Saison ein Weiterentwicklungspaket auf die Strecke gebracht haben, das wie gewünscht funktionierte. «Vor einem Monat hätte man noch aufgrund der Streckencharakteristik von Silverstone und den damaligen Stärken des Ferraris gedacht, dass dies eines der schwierigsten Pflaster für die Scuderia werden würde. Doch die neuesten Weiterentwicklungen haben das Team auf Augenhöhe mit Mercedes gebracht und Lewis brauchte eine Superrunde, um sich im Qualifying gegen Sebastian durchzusetzen.»

Und was sagt der 63-Jährige zum Rennen des Mercedes-Piloten, der beim Start unverschuldet in einen Crash verwickelt wurde und sich daraufhin durchs Feld pflügte, um schliesslich als Zweiter maximale Schadensbegrenzung zu betreiben? «Nach seinem Dreher, in den er von Kimi Räikkönen gezwungen wurde, zeigte er eine spektakuläre Show, indem er sich mit Wut im Bauch wieder nach vorne kämpfte. In der sechsten Runde war er bereits wieder in den Punkten, im zehnten Umlauf war er als Sechster wieder direkt hinter seinen Hauptrivalen der Top-Teams unterwegs.»

«Danach war er über weite Strecken der schnellste Mann auf der Piste, vor allem auf den mittelharten Reifen im zweiten Stint», lobt Brawn den Silberpfeil-Star, und betont: «Wer weiss, was möglich gewesen wäre, wenn Vettel und Bottas ihn beim Start nicht überholt hätten? Sein Tempo war ausserordentlich.»

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