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Sebastian Vettel (Ferrari): Endlich nicht mehr blind

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Seit Jahren moniert Formel-1-Champion Sebastian Vettel, in den modernen Rückspiegeln würden er und seine Fahrerkollegen so gut wie nichts sehen. Nun endlich will der Automobil-Weltverband FIA handeln.

Seit vergangenem Frühling ist ein altes Thema der Formel 1 wieder aktuell: die Sicht im Rückspiegel. Oder vielmehr: dass die Fahrer eben nichts sehen. Denn mit der Umstellung auf die breiteren Autos ist der Blick nach hinten noch schwieriger geworden, und die Einführung des Titanschutzbügels Halo (Heiligenschein) hilft auch nichts.

Seit dem GP-Wochenende von Baku darf der Halo auch als Halter für Rückspiegel benützt werden. Ferrari hatte in diesem Jahr Rückspiegel zur aufregend neuen Aerodynamik-Spielwiese gemacht. Die Spiegel der Autos von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sind sehr schlau als Luftleiter definiert, und auch andere Rennställe nutzen Spiegel und Halterung, um die Strömungen am Wagen zu optimieren. Ferrari war fortan Trendsetter beim Rückspiegel am Halo, allerdings mussten die Italiener die zusätzlichen Windabweise oben am Spiegel verschwinden lassen.

Seit Sebastian Vettel in Österreich eine Strafversetzung aufgebrummt erhielt (wegen Blockierens von Carlos Sainz), ist der Blick in den Rückspiegel erneut ein Thema. Der vierfache Weltmeister verteidigt sich so: «Du ruinierst niemals absichtlich eine Runde des Gegners. Als ich meine schnelle Runde zu Ende fuhr, ging ich an ihm vorbei, aber dann sah ich ihn nicht mehr – bis er auf einmal an meiner Seite lag! Über Funk hatte ich nichts gehört, ich hatte Carlos auch nicht in meinen Spiegeln gesehen. Üblicherweise erhalte ich eine Warnung von der Boxenmauer, dieses Mal hat es nicht geklappt. Keine Ahnung, warum zu diesem Zeitpunkt Schweigen im Funk war. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes blind.»

«Mit diesen Rückspiegeln siehst du einfach wenig, und wenn der Heckflügel auch noch zu ist, dann kannst du endgültig nichts mehr erkennen. Zudem geht es hier auf und ab, das hilft auch nicht. Wir müssen nun der Sache nachgehen, wieso ich keine Warnung erhalten habe. Ich habe mich bei Carlos entschuldigt. Ich kann verstehen, dass Sainz ungehalten ist, mir wäre das auch so gegangen.»

Die FIA will endlich handeln: Im Rahmen des GP-Wochenendes von Ungarn (27.–29. Juli) werden die Technikchefs zusammenkommen, um für 2019 eine klügere Lösung zu finden.

Vom Tisch ist eine Änderung bereits zum Singapur-GP hin, also Mitte September. Tests der FIA haben ergeben: Um mehr zu sehen, müssten der obere Teil der Seitenkästen sowie Teile des Heckflügels geändert werden. Das sind zu eingreifenden Einschnitte in die Aerodynamik.

Stattdessen sollen in Ruhe Anordnung und Grösse der Spiegel frisch überdacht werden, dazu will FIA-Techniker Nikolas Tombazis Ideen der Technikchefs hören. Was die FIA auch 2019 nicht sehen will: Rückspiegel als aerodynamische Hilfsmittel.

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