Ironman Alex Zanardi: BMW-Star mit neuem Rekord
Alex Zanardi
Dieser Alex Zanardi ist nicht aufzuhalten: Wie der Bologneser nach dem schlimmen IndyCar-Unfall in der Lausitz vom September 2001 sein Schicksal gemeistert hat, ringt allen Respekt ab. Zanardi lernte mit dem Verlust seiner Beine zu leben, fährt wieder Autorennen und wurde Olympiasieger – zwei Mal Gold in London 2012 für Einzelzeitfahren und Strassenrennen, Silber mit der Mixed-Teamstaffel, dann 2016 in Rio Gold im Einzelzeitfahren und Silber im Strassenrennen für Liegeräder.
2018 wurde er im DTM-Tourenwagen in Misano unter Mischverhältnissen eben mal Fünfter, der zweifache CART-Champion wird 2019 beim 24-Stunden-Rennen in Daytona an den Start gehen. Zanardi hatte während seiner Karriere zahlreiche Erfolge in den USA gefeiert und hat dort noch immer sehr viele Fans. 1997 und 1998 wurde er IndyCar-Meister (damals CART genannt).
Zanardi sitzt weiter regelmässig auf dem Handrad und ist vor kurzem beim italienischen Ironman angetreten – in einem Feld aus 2700 Athleten, Behinderte und Nichtbehinderte bunt gemischt. In Barcelona 2017 war Zanardi der erste Mann mit einer Behinderung, der den Ironman in weniger als neun Stunden geschafft hatte, er erreichte in Spanien eine Zeit von 8 Stunden, 58 Minuten und 59 Sekunden.
Jetzt aber in Italien hat der unfassbare Zanardi seine Weltrekordzeit eben mal um eine halbe Stunde gesenkt: Er kam nach 8 Stunden, 26 Minuten und 6 Sekunden ins Ziel! Dazu musste Alex 3,6 Kilometer im Mittelmeer schwimmen, 180 Kilometer mit dem Handrad zurücklegen sowie 42,2 Kilometer im Rollstuhl.
Zanardi ist überglücklich: «Gesamtfünfter zu werden und meinen Rekord zu senken, das ist phantastisch. Das Erfolgsrezept besteht darin, sich die Kräfte richtig einzuteilen. Auch wenn so viele Sportler um dich herum sind, musst du dich ganz auf dich selber konzentrieren können. Ich habe auch an meiner Ausrüstung gearbeitet. Ich habe einen neuen Schwimmanzug, die Zeit von 58 Minuten fürs Schwimmen hat mich selber etwas erstaunt.»
«Auf dem Handrad habe ich mit einer neuen Sitzposition experimentiert, die ganz auf Speed ausgelegt ist. Und ich habe meine Technik im Rennrollstuhl verbessert. Das alles hat dazu beigetragen, dass ich die Zeit dermassen senken konnte. Ich bin sehr privilegiert, dass ich zwischen zwei Sportwelten hin- und herwechseln kann.»