Mika Häkkinen: Das sagt er zu Kimi Räikkönen (Sauber)
Für Mika Häkkinen war Ende 2001 Schluss. Der 20fache GP-Sieger sagt über seinen damaligen Formel-1-Rücktritt: «Meine Batterien waren leer, der jahrelange WM-Kampf gegen Michael Schumacher hatte mich ausgelaugt. 1998 und 1999 konnten wir Michael schlagen, 2000 klappte das nicht, 2001 war ich einfach nur noch müde. Es war Zeit zu gehen.»
Mika Häkkinens finnischer Landsmann Kimi Räikkönen hingegen denkt überhaupt nicht daran, seinen Helm an den Nagel zu hängen. Ganz im Gegenteil hat der Weltmeister von 2007 einen Zweijahresvertrag bei Sauber unterzeichnet und wird 2019/2020 für die Schweizer antreten. Mika Häkkinen sagt in seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet über den künftigen GP-Rekordteilnehmer: «Für einige Leute kam es gewiss überraschend, dass Kimi noch zwei Jahre im Grand-Prix-Sport bleibt und dies mit Sauber. Für mich unterstreicht das vor allem zwei Aspekte – Kimi hat nichts von seiner Liebe zum Rennfahren verloren, und Sauber beweist grossen Ehrgeiz.»
«Als Formel-1-Fahrer erwachst du jeden Morgen, und du weisst genau, was du als Grand-Prix-Pilot erreichen willst. Es grenzt an Besessenheit, sich selber und das Team ständig vorwärts zu treiben. Wenn du eines Morgens aufwachst, und dieser Hunger ist verschwunden, dann ist es Zeit zum Abschied.»
«Bei mir kam dieser Moment, da war ich 33 Jahre alt. Wenn Kimi Räikkönen seine dritte Sauber-Saison in Angriff nehmen wird, naht sein 40. Geburtstag. Aber das Alter ist hier nicht der Knackpunkt, es ist der Hunger. Kimi liebt seinen Job. Über seinen Speed müssen wir wohl nicht diskutieren: Er fuhr in Monza die Pole-Position heraus, er fuhr im zweiten freien Singapur-Training Bestzeit. Er geht zu einem Team, das ihn mit offenen Armen empfängt und sich auf die Arbeit mit Kimi freut. Das Ganze ist für die Formel 1 eine sehr positive Geschichte.»
«Räikkönen hat 2001 seine Karriere bei Sauber begonnen. In den vergangenen Jahren mussten die Schweizer unten durch. Aber nun herrscht Aufbruchstimmung. Sie haben mit Alfa Romeo einen tollen Hauptsponsor, im Hintergrund stehen ehrgeizige Investoren, Kimi wird ihnen helfen, den nächsten Schritt zu gehen. Ich glaube nicht, dass sie Rennen gewinnen werden, aber du kannst als Fahrer auch viel Befriedigung finden, wenn du merkst – dank mir geht etwas vorwärts. Das Team kann sich verbessern, regelmässig punkten und den grossen Rennställen auf die Nerven gehen. Ich bin gespannt zu sehen, wie sich das alles entwickelt.»
Kimi Räikkönen in der Formel 1
2001: Sauber (WM-Rang 10)
2002: McLaren (6.)
2003: McLaren (2.)
2004: McLaren (7.)
2005: McLaren (2.)
2006: McLaren (5.)
2007: Ferrari (1.)
2008: Ferrari (3.)
2009: Ferrari (6.)
2012: Lotus (3.)
2013: Lotus (5.)
2014: Ferrari (12.)
2015: Ferrari (4.)
2016: Ferrari (6.)
2017: Ferrari (4.)
2018: Ferrari (derzeit 3.)
2019: Sauber
2020: Sauber