Lewis Hamilton (Mercedes): Angst vor Sebastian Vettel
Lewis Hamilton
Für Red Bull Racing geht es in Mexiko um den vierten Saisonsieg nach China (Daniel Ricciardo), Monaco (Ricciardo) und Österreich (Max Verstappen). Für Lewis Hamilton hingegen geht es um die Weltmeisterschaft. Die Schlüsselsätze des Drittschnellsten in der Mexiko-Quali kommen bald: «Die Autos von Red Bull Racing sind sehr schnell. Ich muss mich zügeln. Ich darf nicht zu aggressiv sein. Die erste Kurve hier ist ein Ritt auf der Rasierklinge, aber das Rennen dauert länger als bis zur ersten Kurve.» Übersetzung: Wenn es hart auf hart gehen sollte, wird Hamilton nicht die Brechstange ansetzen.
«Wenn ich mir den Verlauf der freien Trainings ansehe, dann war nicht unbedingt mit diesem dritten Platz zu rechnen. Mehr war nicht drin. Rang 3 ist sowieso ein ziemlich guter Platz, um einen Mexiko-GP in Angriff zu nehmen, denn dann hast du zur ersten Kurve hin einen schönen Windschatten.» Anders gesagt: Hamilton hat 890 Meter Zeit, um gegen die RBR-Boliden etwas auszurichten.
«Red Bull Racing hat hier gute Arbeit geleistet und belegt verdient die erste Startreihe. Auch wenn letztlich nur etwas weniger als zwei Zehntel gefehlt haben, ich könnte nicht sagen, wo ich noch arg viel schneller hätte fahren können. Aber es geht auch nicht vorrangig gegen diese zwei Renner da vorne. Es geht für mich um den WM-Titel. Wir brauchen nicht unbedingt einen Sieg hier, wir brauchen Punkte.»
«Der Sonntag wird ein hartes Stück Arbeit. Ich bin davon überzeugt, dass die Red Bull in einer eigenen Kategorie fahren werden, ihr Auto ist einfach besser hier. Ich traue uns einen soliden Rennrhythmus zu. Das könnte ein grosser Tag für uns werden.»
Zur Erinnerung: Lewis Hamilton reicht in Mexiko ein siebter Platz, um wie im Vorjahr auf dieser Strecke den Titel sicherzustellen. Besitzt Mercedes nach dem Mexiko-GP einen Vorsprung von mindestens 86 Punkten auf Ferrari, dann steht der fünfte Sieg im Konstrukteurs-Pokal in Folge fest. Derzeit beträgt der Vorsprung der Silbernen 70 Punkte.
Bei Hamilton fährt die Furcht mit. Der Engländer gibt zu bedenken: «Ihr habt letztes Jahr gesehen, was mit dem roten Auto hinter mir passiert ist.»
Damals quetschte sich Max Verstappen kurz nach dem Start des Mexiko-GP in Führung, dahinter berührten sich die Autos von Vettel und Hamilton. Der Ferrari brauchte darauhin eine neue Fahrzeugnase, der Mercedes humpelte mit aufgeschlitzem Reifen herum. Am Ende wurde Vettel noch Vierter, Hamilton war als Neunter Weltmeister.