Sebastian Vettel: Plan gegen Ricciardo–Verstappen
Sebastian Vettel
Die Aufgabe von Sebastian Vettel ist noch schwieriger geworden: Formel-1-Fans wissen – nur mit einem Sieg kann der Ferrari-Pilot seine WM-Chancen am Leben erhalten, gleichzeitig muss er hoffen, dass Hamilton ein schlechtes Ergebnis einfährt. Rang 7 reicht Hamilton zum Titel. Aber statt freie Fahrt zu haben, ordnet sich Vettel nicht nur hinter seinem WM-Rivalen ein, sondern auch hinter den zwei Autos von Red Bull Racing.
Vettel nach dem Abschlusstraining zum Grossen Preis von Mexiko: «Mir war klar, dass das zwischen den besten drei Rennwagen im Feld eine knappe Sache werden würde. Wir liegen alle innerhalb von zwei Zehnteln. Das war zu erwarten. Das liegt auch daran, dass die Runde hier in Mexiko verhältnismässig kurz ist.»
«Ich war mit meinen Runden an sich recht zufrieden, vor allem mit dem ersten Versuch in Quali 3. Beim letzten Lauf wollte ich etwas ganz Besonderes aus dem Helm zaubern, aber das hat nicht funktioniert. Mir war klar, dass mir zwei Zehntel fehlen, also habe ich alles versucht, vielleicht war das ein wenig zu viel. Nicht dass es eine schlechte Runde gewesen wäre, aber ein paar Mal schlug der Wagen quer. Es hat sich gezeigt – der erste Sektor gehört uns, keiner ist auf der Geraden schneller. Aber in den Kurven haben wir nicht den gleichen Grip wie unsere Gegner. Vor allem im letzten Pistenteil sind Red Bull Racing und Mercedes besser als wir, da fehlt uns offenbar der Abtrieb. Realistisch war Red Bull vorne ausser Reichweite, ich glaube nicht, dass ich sehr viel schneller hätte fahren können.»
«Natürlich würde ich gerne weiter vorne ins Rennen gehen. Aber der Grand Prix entscheidet sich nicht am Samstag. Alles wird im Rennen stehen und fallen mit den Reifen. Wer es schafft, seine Pirelli über einen längeren Zeitraum im besten Betriebsfenster zu halten, der darf sich Chancen auf ein gutes Ergebnis ausrechnen. Denn dann kannst du auch angreifen. Wer Mühe hat, der wird vorrangig mit seinen Reifen beschäftigt sein, nicht mit anderen Piloten.»
Die Anfahrt zur ersten Kurve ist lang, Vettel selber hat die tolle Top-Speed der Ferrari erwähnt – ist der Angriff nach dem Start programmiert? Seb: «Unser Speed sollte helfen, uns zur ersten Kurve hin in eine aussichtsreiche Position zu bringen, auch wenn es ziemlich ungewöhnlich wäre, als Vierter loszubrausen und dann die Führung zu übernehmen. Aber die Reihenfolge der ersten Runde wird ohnehin kaum die gleiche sein wie zum Schluss des Rennens. Denn dann geht es um Reifenverschleiss. Ich war mit den Dauerläufen am Freitag recht zufrieden.»
«Wenn ich mir die freien Trainings anschaue, dann weiss ich: Es wird nicht einfach sein, die Renner von Red Bull Racing hinter mir zu lassen. Vielleicht schlagen sie sich ja auch wieder selber!»