Ex-Ferrari-Teamchef Domenicali: «Das tut richtig weh»
Bereits zehn Jahre ist es her, seit sich Lewis Hamilton im Saisonfinale 2008 in Interlagos auf den letzten Metern seinen ersten WM-Titel erobert hat. Der damalige McLaren-Mercedes-Pilot kreuzte die Ziellinie als Fünfter, nachdem er Timo Glock noch auf den letzten Metern überholt und sich damit die Titel-Krone gesichert hatte. Das Ferrari-Team und sein damaliger Schützling Felipe Massa, die bereits in Jubel ausgebrochen waren, mussten die bittere Pille schlucken, den Gesamtsieg um einen Punkt verpasst zu haben.
«Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. 23 Sekunden», erklärt der damalige Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali rückblickend. «Alle jubelten bereits ausgelassen, aber ich schaute aufs GPS und sah, dass Lewis immer näher kam und ich kann jetzt nicht wiederholen, was ich dachte, als er in der letzten Kurve noch überholt hat», erzählt er weiter.
«Ich drehte mich um und sah im Fernseher, dass Felipes Familie bereits feierte. Ich sagte: Bitte sagt Antonio (Felipes Vater, Anm.), dass wir leider verloren haben. Das war wirklich hart», schildert der Italiener, der immer noch Stolz auf seinen damaligen Schützling Massa ist, der in der Niederlage Grösse bewies. «Wenn man sich die Bilder der Podestzeremonie anschaut, dann sieht man, wie stolz Felipe auf seine Errungenschaften war. Seine Reaktion hat mich beeindruckt.»
«Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie wir später in seiner Umkleide waren. Seine Frau war mit seinen Kindern dort und wir alle sprachen kein Wort. Was hätte man da auch sagen können», erinnert sich der 53-Jährige, der heute als CEO des Luxusautobauers Lamborghini wirkt. Er weiss: «Wenn man auf diese Art und Weise verliert, tut es richtig weh! Aber solche Erfahrungen stärken dich auch.»