GP-Sieger Robert Kubica (Williams): «Wie ein Rookie»
Robert Kubica
Robert Kubicas Formel-1-Comeback liefert besten Stoff für Hollywood: Der Pole, dessen vielversprechende GP-Karriere 2011 durch einen folgenschweren Rallye-Crash ein jähes Ende gefunden hatte, kämpfte sich bis an die Spitze der Formelsport-Leiter zurück – praktisch mit links, denn seinen lädierten rechten Arm kann Kubica seit jenem schicksalshaften 6. Februar 2011 nur noch eingeschränkt bewegen.
Es ist die Erfüllung eines fast unmöglichen Traums, wie der Rückkehrer es einst beschrieb. Denn erst musste er sich selbst und allen Zweiflern beweisen, dass er trotz seiner Einschränkungen wieder flotte Rundenzeiten in den Asphalt brennen kann. Der Sieger des Kanada-GP 2008 bewies viel Geduld und Kraft – und wurde von Williams erst mit der Reservistenrolle und schliesslich mit einem Cockpit dafür belohnt.
2019 wird Kubica als Teamkollege von Aufsteiger George Russell für das britische Traditionsteam in der Startaufstellung stehen. Seine Erfahrung sei ihm dabei keine grosse Hilfe, verriet der 33-Jährige aus Krakau in einem Gespräch mit «Autosport». «Ich werde in Australien eher wie ein Rookie dastehen als wie ein Fahrer, der bereits fünf WM-Jahre hinter sich hat», ist sich Kubica sicher.
Die Formel 1 habe sich in den acht Jahren seiner Abwesenheit einfach zu stark verändert, begründet der zwölffache GP-Podeststürmer seine Ansicht. «Die Formel 1 hat sich schon immer stetig verändert und wenn man die Autos der frühen 2000er-Jahre mit den heutigen vergleicht, dann sieht man, dass sie komplett verschieden sind.»
Deshalb kommt Kubica zum Schluss: «Ich werde hart arbeiten müssen und ich freue mich bereits auf diese Herausforderung. Ich kann es auch kaum erwarten, den natürlichen Fahrstil wiederzufinden, den ich früher durch die Routine hatte und etwa alle zehn Tage im Auto sass.»
Kubica ist nicht der einzige Rückkehrer im Formel-1-Feld 2019. Mit Daniil Kvyat feiert ein bekanntes Gesicht ein Comeback in der Königsklasse. Der 24-jährige Russe tritt zum dritten Mal in seiner Karriere für die Red Bull-Nachwuchsschmiede Toro Rosso an, für die er bereits 2014, 2016 und 2017 Gas gegeben hat.