Jean Todt: «Einige wollen nur die Fehler sehen»
Jean Todt
Es ist schon so: An Kritikern mangelt es in der Formel 1 nicht – und zwar nicht nur Seitens der Fans und anderen Aussenstehenden. Auch aus dem Fahrerlager der Königsklasse selbst sind oft negative Bemerkungen über den GP-Zirkus oder die neuesten Massnahmen der Entscheidungsträger zu hören. So verwundert es auch nicht, dass auch die jüngsten Regeländerungen nicht allen Teamverantwortlichen und Fahrern gleich gut gefallen.
Wir erinnern uns: Für die Saison 2019 wurden die Aerodynamik-Regeln angepasst, um die Luftverwirbelungen hinter den F1-Autos in den Griff zu bekommen und damit engere Verfolgungsjagden und mehr Überholmanöver zu ermöglichen. Dies alles mit dem Ziel vor Augen, die Show auf der Strecke verbessern.
Klar war aber auch gleich: Die Teams würden neue Wege und Mittel suchen und finden, um die dadurch entstehenden Performance-Verluste wieder wettzumachen. Über den Nutzen der neuen Aero-Regeln wird denn auch mit Lust debattiert. Während die Einen überzeugt sind, dass sie eine grosse Geldverschwendung darstellen, gibt es von Fahrer-Seite seit den Testfahrten in Barcelona auch positive Signale – etwa von Valtteri Bottas, Kevin Magnussen und Sergio Pérez.
Allerdings sind nicht alle davon überzeugt – und das nervt besonders Einen: Jean Todt, ehemaliger Ferrari-Teamchef und heutiger Präsident des Automobilweltverbands FIA, bedauert die unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema. Bei seinem Besuch des Automobilsalons in Genf erklärte der Franzose: «Ich höre alle möglichen Sachen, das geht von Geldverschwendung bis hin zu einer fantastischen Verbesserung der Überholchancen. Deshalb bin ich schon sehr gespannt, was die neuen Regeln letztlich bringen werden.»
«Die Formel 1 ist eine Welt der Kontroversen», kritisierte Todt auch. «Statt positiv zu sein und gemeinsam das beste Motorsport-Produkt der Welt aufzubauen wollen einige nur die Fehler sehen. Das ist etwas unglücklich», fügte er an.