Ecclestone über Ferrari, Red Bull und das Totenbett
Bernie Ecclestone und seine Ehefrau Fabiana
Wann endlich erfahren wir, wie die Formel 1 anno 2021 aussehen soll? Red Bull Racing-Temchef Christian Horner äussert sich besorgt und Formel-1-CEO Chase Carey versucht, die Wogen zu glätten. Was meint der Baumeister der modernen Formel 1, Bernie Ecclestone, zu dieser Zangengeburt?
Der inzwischen 88 Jahre alte Engländer holt aus: «Im Gegenteil zu dem, was viele Leute von mir denken – ich will, dass es der Formel 1 gut geht, nicht dass sie untergeht. Wenn ich eines Tages auf dem Totenbett liege, dann würde ich gerne vom Gedanken beseelt sein, dass ich ein verdammt gutes Produkt erzeugt habe, das immer besser wird. Ich will nicht denken müssen, dass alles den Bach runtergeht. Das ist doch mein Lebenswerk! Ich hoffe, alle Beteiligten raufen sich zusammen und fangen an, klar zu denken.»
«Je länger gewartet wird, desto grösser ist die Gefahr, dass einige der Teams aufhören. Vielleicht sattelt Mercedes in die Formel E um, weil der Konzern denkt, dass diese Rennkategorie eher dem entspricht, wohin sich die Autoindustrie bewegt.»
«Oder Red Bull: Sie brauchen die Formel 1 nicht. Sie erhalten so viel Aufmerksamkeit durch ihre vielen anderen Auftritte. Wenn sie dem GP-Sport Adieu sagen würden, dann hätte das auf die Marke keine schädigende Wirkung. Die Leute sagen zudem immer, dass Ferrari nie aufhören würde. Aber Ferrari ist eine so starke Marke, die ist fast nicht zu beschädigen. Sie könnten leicht etwas ganz Anderes machen im Motorsport.»
«Je länger gewartet wird, desto schlimmer wird es für alle – schlimmer für die Teams, schlimmer für Liberty Media. So weit ich weiss, wurde das Wichtigste noch nicht gesagt, und das ist: „Wir bezahlen euch so und so viel. Wir wollen eine bessere Show und sind bereit, euch dafür diesen Betrag zu bezahlen.“
«Wenn ich Aktionär wäre, würde ich erheblich besser schlafen, wenn das alles endlich in trockenen Tüchern wäre, und zwar für die nächsten fünf Jahre. Dann wären alle happy, die Teams, die Renn-Promoter, dann könnten alle in Ruhe weiter arbeiten.»