MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Mick Schumacher 2019 im Ferrari: Wer fährt neben ihm?

Von Rob La Salle
​​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Mick Schumacher hat genügend Punkte für den F1-Führerschein Superlizenz. Welcher der jungen Piloten erfüllt die Anforderungen ebenfalls?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Gerhard Licht aus Nürnberg wissen: «Ihr habt bei den Wintertests in Barcelona doch geschrieben, dass Alex Albon als Formel-1-Neuling mit grünen Rücklichtern unterwegs war. Ihr habt auch geschrieben, dass der junge Mick Schumacher genügend Punkte für den F1-Führerschein Superlizenz besitzt. Das führte mich zur Frage – wo stehen diese Piloten alle in Sachen gesammelter Punkte? Und wer darf eigentlich an F1-Testfahrten teilnehmen?»

Das Detail war vielen Lesern nicht entgangen, als die Formel 1 auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya getestet hat: Die Rückleuchten am Formel-1-Renner von Albon leuchteten grün (über dem Getriebe und ab 2019 auch seitlich am Ende der Heckflügel-Endplatten). Warum? Weil der Thai-Briten noch keine entsprechende Lizenz besitz. Im Sportreglement heisst es unter Artikel 10.8c: «Wer bei Testfahrten eingesetzt wird, ohne die Superlizenz zu haben, muss mit einem grünen Rücklicht fahren, das jederzeit angestellt bleibt.»

Natürlich hat der in London geborene Thai-Brite Albon genügend Punkte für die Formel-1-Superlizenz (nämlich 63, 40 sind gefordert). Aber noch war die vom Landesverband beantragte Lizenz nicht bewilligt, daher das grüne Licht. Bis Melbourne ist diese Formalität geregelt.

Zur Erinnerung, was das Reglement angeht: Als Max Verstappen 2015 im zarten Alter von 17 Jahren sein GP-Debüt gab, zog der Automobil-Weltverband FIA die Handbremse. Denn so mancher fragte sich: Wo soll dieser Jugendwahn enden? Wird eines Tages ein Kartfahrer direkt in den Formel-1-Renner hüpfen? Die FIA schrieb ein Mindestalter von 18 Jahren vor, dazu müssen sich junge Piloten in Nachwuchsserien bewähren, und zwar in zwei Meisterschaften, von welchen mindestens 80 Prozent absolviert werden müssen. Der junge Pilot muss im Zeitraum von drei Jahren 40 Punkte für die so genannte Superlizenz erringen – den Formel-1-Führerschein. Aber Achtung: Führerschein ist nicht Führerschein. Die besagten 40 Punkte muss ein Pilot haben, um Rennen zu bestreiten. Testen darf er auch mit weniger. So sassen etwa in den letzten Jahren Luca Ghiotto, Jack Aitken, Nicholas Latifi oder Nikita Mazepin für Tests im GP-Renner, ohne die Grenze von 40 Zählern geschafft zu haben. Das Gleiche gilt auch für Pietro Fittipaldi, der in Spanien für Haas getestet hat.

Mick Schumacher kommt derzeit auf 50 Punkte. 30 Zähler hat er dank seines Formel-3-EM-Titels 2018 erhalten, 20 stammen aus dem Jahre 2016, als er in zwei Formel-4-Meisterschaften jeweils Zweiter wurde (in Italien und Deutschland). Das wäre heute nicht mehr möglich: Ab 2019 dürfen nur noch Punkte in einer Meisterschaft pro Kalenderjahr erkämpft werden.

2019 könnte Ferrari seinen Schützling Mick Schumacher daher problemlos bei Testfahrten oder Freitagtrainings einsetzen, etwa bei den Partnern Sauber und Haas, und wäre ein Stammfahrer nicht fit, dürfte Mick sogar einen WM-Lauf fahren. In aller Wahrscheinlichkeit wird der junge Schumacher für Ferrari und/oder Alfa Romeo-Sauber 2019 ein Formel-1-Auto testen.

Am meisten Punkte geholt hat in den vergangenen drei Jahren der Engländer George Russell, nämlich 90. Er wurde 2016 Dritter der Formel-3-EM, 2017 GP3-Meister und 2018 Formel-2-Champion. Lando Norris kommt auf 80, Alex Albon auf 63, es folgen Artem Markelov (62), Mick Schumacher (50), Maxi Günther (45), Nyck de Vries (44) und Luca Ghiotto (40). Knapp unter der Grenze von 40 Punkten stehen Anthoine Hubert (38), Dan Ticktum (35), Callum Ilott (31), Antonio Fuoco (29), Louis Delétraz (28) und Jack Aitken (27).

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