Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Daniel Ricciardo: Helm, Agentur, Rennauto – alles neu

Von Mathias Brunner
​Daniel Ricciardo steckt in einer Umbruchphase: Der Neubeginn mit Renault wird durch ein neues Helm-Design repräsentiert, Daniel hat eine Agentur engagiert und ist einen Tourenwagen gefahren.

Es ist alles ein wenig anders bei Daniel Ricciardo 2019: Nach Jahren in Farben von Red Bull tritt der Australier nun im Gelb von Renault an, und der Neubeginn mit den Franzosen wird von einem komplett anderen Helm-Design unterstrichen – entworfen von seinem Landsmann, dem in Los Angeles lebenden Künstler Ornamental Conifer (der eigentlich Nicolai Sclater heisst). Der Look ist radikal anders, modern und altmodisch zugleich. Der Slogan «Stop Being Them» an der Seite soll die Andersartigkeit feiern und steht bei Daniel für einen neuen Lebensabschnitt oder anderen Karriereweg.

Auf dem wird Ricciardo seit kurzem auch von einer Agentur begleitet. Bislang hatte der siebenfache GP-Sieger keine Management-Agentur, der Australier machte alles selber, mit Hilfe eines Beraters, oder holte sich Rat von «The Sports Group». Nun wird er von «CAA Sports» gemanagt, die sich auch um Nico Rosberg kümmern oder um Fussball-Star Ronaldo.

Der Neubeginn bezieht sich auch auf einen Ausflug im V8-Tourenwagen vor dem GP-Wochenende von Melbourne. Ricciardo kletterte in den Nissan-Altima-Supercar von Rick Kelly und gab vor dem Ausflug im 600-PS-Tourenwagen zu: «Ich war ein wenig nervös, weil ein solches Auto so total anders ist als ein Grand-Prix-Renner. Für mich sind die Supercars die Königsklasse der Tourenwagen, und das war ein wenig einschüchternd. Ich wollte mich nicht blamieren.»

Ricciardo war dann begeistert vom ungewohnten Gefährt. «Rick hat mir sehr geholfen, er riet mir etwa, die Gänge auszudrehen, also nicht zu früh zu schalten. Ich hatte zuvor sehr genau beobachtet, was er macht.»

Daniel hatte so viel Spass, dass er angedeutet hat: Eines Tages wird er mit solche einem Auto ein Rennen fahren. «Das war irre, das war der Hammer. Ich habe jede Sekunde geniessen können. Irgendwann habe ich gemerkt – ich habe meinen Ohrschutz vergessen. Ich fand es toll, wieder mal an einem Hebel zu schalten, also nicht mit Wippen hinter dem Lenkrad. Das Schalten, die Vibrationen, das ist alles so roh, auch wie du Fehlzündungen hörst, es war fabelhaft.»

Zum kommenden Wochenende meint Daniel: «Melbourne ist immer sehr intensiv, aber so soll es sein vor einem Saisonstart und auch vor meinem Heimrennen. Ich bin in gewisser Weise erleichtert, wenn ich endlich ins Auto steigen kann. Dann kann ich endlich herausfinden, wie nahe Renault den Top-Teams kommen kann.»

Ein Kollege will wissen, ob Daniel Ricciardo vor Freude in den See des Albert-Parks hüpft, falls er hier gewinnen sollte. Der Australier lacht: «Ich im See? Gut möglich, aber hoffentlich nur ich alleine, also nicht mit dem Auto. Ich brauche für einen Sieg ein wenig Hilfe. Es ist wohl etwas optimistisch, vom Sieg zu reden, aber Jäger zu sein, das kann auch Spass machen. Wir wollen uns an der Spitze des Mittelfelds einnisten und die Top-Teams ärgern.»

Was war das Beste, das Daniel Ricciardo im Formel-1-freien Winter passiert ist? Daniel lacht: «Sechs Wochen lang keinen Flughafen zu sehen, das war in den zehn Jahren davor nie passiert.»

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