Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

FP2 Melbourne: Lewis Hamilton vorn, Vettel auf P5

Von Vanessa Georgoulas
Auch im zweiten Training zum Australien-GP gab Champion Lewis Hamilton das Tempo vor. Das Ferrari-Duo hielt sich zurück: Sebastian Vettel war der Fünftschnellste, Charles Leclerc landete auf Rang 9 der Zeitenliste.

Das erste freie Training im Albert Park von Melbourne hat bestätigt, was die Experten, Fahrer und Teammitglieder nach den Barcelona-Testfahrten bereits vermutet haben. Der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Martin Brundle fasste nach den ersten 90 Trainingsminuten zusammen: «In der ersten Session hat sich gezeigt, was wir schon angekündigt haben, nämlich dass die Top-Drei des Felds leistungsmässig sehr nah beieinander liegt.»

Auf der FP1-Zeitenliste stand am Ende Champion Lewis Hamilton an der Spitze. Gleich hinter dem Mercedes-Piloten reihte sich das Ferrari-Duo Sebastian Vettel und Charles Leclerc ein. Beiden fehlte weniger als eine Zehntel auf den Spitzenreiter. Sehr viel schlechter lief es für Toro Rosso-Rookie Alex Albon, der Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung machte. Sein Team hatte alle Hände voll zu tun, um den Renner in der Mittagspause wieder flott zu kriegen – was letztlich auch gelang.

Nicht ganz so schlimm erging es Vettels Landsmann Nico Hülkenberg. Der Deutsche büsste wegen Elektronikproblemen mehr als eine Stunde ein, weil die Batterie ausgetauscht werden musste. Am Nachmittag war es sein Teamkollege Daniel Ricciardo, der sich gedulden musste. Mehr als 20 Minuten nach dem Start liess sich der Lokalmatador erstmals auf dem Albert Park Circuit blicken – sehr zur Freude der Fans, die zahlreich erschienen waren, um den GP-Stars bei den ersten Trainings des Jahres zuzuschauen.

Hamilton setzt sich an die Spitze

Obwohl auch Mercedes einen gemächlicheren Start in den Nachmittag hinlegte, war schon in den ersten Minuten der Nachmittagssession viel los auf der Piste. Haas-Routinier Romain Grosjean war der Erste, der eine gezeitete Runde drehte, mit 1:26,634 min fiel diese allerdings sehr langsam aus. Kein Wunder, wurde die Bestmarke kurz darauf von Red Bull Racing-Aufsteiger Pierre Gasly unterboten – der Franzose wurde seinerseits von Grosjeans Teamkollegen Kevin Magnussen von der Spitze verdrängt.

Der Däne durfte sich allerdings nicht lange darüber freuen, denn kaum gab Red Bull Racing-Zugpferd Max Verstappen Gas, war es mit der Führung vorbei: Der Niederländer übernahm mit 1:24,324 min die erste Position, die er wenig Später an Hamilton verlor. Der Mercedes-Star drückte die Bestmarke in der Folge auf 1:23,148 min, Bottas setzte mit 1:22,5648 min noch einen oben drauf.

Das Ferrari-Duo beschränkte sich in der ersten Viertelstunde auf langsamere Runden, erst danach gab Vettel Gas und schnappte sich die vierte Position hinter dem Silberpfeil-Duo und Gasly, der sich auch stark verbessert hatte. Einen guten Eindruck hinterliess auch Altmeister Kimi Räikkönen im Alfa Romeo. Der Iceman drehte die fünftschnellste Runde und war dabei vor allem im Mittelsektor schnell unterwegs.

Zur Mitte der Session führte Bottas das Feld mit 1:22,648 min vor Hamilton, Gasly, Vettel, Räikkönen, Hülkenberg, Ricciardo, Verstappen, Leclerc und Grosjean an. Hinter den Top-10-Rängen folgten Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat, Magnussen, Racing Point-Neuzugang Lance Stroll, Alfa Romeo-Aufsteiger Antonio Giovinazzi, Strolls Teamkollege Sergio Pérez, Albon, das McLaren-Duo Lando Norris und Carlos Sainz sowie die beiden Williams-Schlusslichter George Russell und Robert Kubica.

Während der Williams-Rookie und Mercedes-Junior 3,8 sec von Bottas’ Spitzenzeit entfernt war, fehlten dem Polen knapp vier Sekunden auf die Bestmarke. Und weil sich Hamilton nicht lange mit dem zweiten Platz begnügte und die Bestzeit auf 1:22,600 drückte, wuchs der Rückstand der Renner aus Grove noch weiter an.

Probleme, Dreher und Schrecksekunden

Der fünffache Champion blieb allerdings nicht sorgenfrei, kurz darauf berichtete er über Funk, dass seine rechte Vorderbremse nicht mehr richtig arbeitete. Sein Renningenieur Peter Bonnington beruhigte ihn daraufhin, dass dies offensichtlich nur auf seinen langsameren Runden ein Problem darstelle.

Die Zuschauer im Albert Park kamen auch in Sachen Fehler, Ausrutscher und Abkürzungen auf ihre Kosten. So sorgte Leclerc bereits zehn Minuten nach dem Start der Session mit einem Rutscher in der dritten Kurve für Unterhaltung. Kimi Räikkönen kürzte eine Minute später in der ersten Kurve ab, da der Champion von 2007 etwas zu flott in diese eingebogen war. Auch Vettel pflügte sich kurz darauf in der ersten Kurve durchs Gras.

Gleich einen Dreher legte später Albon hin, der am Morgen schon in der zweiten Kurve in die Streckenbegrenzung gerutscht war, was für ein vorzeitiges Ende seiner ersten Trainingssession gesorgt hatte. Diesmal erwischte es den GP-Neuling in der 15. Kurve und diesmal hatte er Glück im Unglück, denn sein Renner blieb beim Ausflug ins Grüne unversehrt.

Auf der Zeitenliste änderte sich nicht mehr viel, nur Verstappen wagte sich zum Schluss noch einmal auf neuen, weichen Reifen raus. Bei seiner Zeitenjagd war ihm allerdings Giovinazzis Alfa Romeo im Weg, weshalb es nur für den dritten Platz hinter dem Mercedes-Duo reichte. Am Ende führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:22,600 min an.

Dahinter folgten Bottas, der nur 48 Tausendstel langsamer geblieben war, Verstappen mit einem Rückstand von acht Zehnteln und dessen Teamkollege Gasly, dem achteinhalb Zehntel auf die Bestzeit fehlten. Vettel, Räikkönen, Hülkenberg, Ricciardo, Leclerc und Grosjean komplettierten die Top-10, auf den weiteren Rängen folgten Kvyat, Magnussen, Stroll, Sainz, Giovinazzi, Pérez, Albon, Norris, Russell und Kubica.

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