Bahrain-Test: Vettel vorne, Schumacher gemächlich
Die gute Nachricht für die zehn Rennställe: Nach Regen in der Wüste am Dienstag blieb es am Mittwoch am zweiten und finalen Testtag in Bahrain trocken. Heißt: Nach ärgerlichen Unterbrechungen am ersten Tag konnten die Teams ihr Programm zumindest bis zum Mittag ohne wetterbedingte Pausen abspulen.
Dabei übernahm Sebastian Vettel den Ferrari von Mick Schumacher und setzte am Vormittag in 1:29,319 Sekunden die Bestzeit. Womit der Deutsche die Bestzeit vom Vortag durch Max Verstappen (1:29,379 Minuten) bereits verbessert hat.
Zeiten sind aber sowieso zweitrangig bei diesem Test. Wie am Dienstag wurden auch am Mittwoch Aero-Daten gesammelt. Dafür werden die Autos mit Messgittern ausgerüstet. Die Gitter messen in der Regel den Luftdruck und -strömungen in kritischen Bereichen, beispielsweise in den Verwirbelungen um die Räder herum oder beim Einlass der Seitenkästen.
Von den Rennställen ebenfalls gerne benutzt – FloViz. Hier geht es um einen Vergleichstest zu den Werten aus der Flussdynamikberechnung (computational fluid dynamics, kurz CFD), wenn also die Luftströmung um den Rennwagen herum simuliert wird. FloViz ist eine Abkürzung für «flow visualization» (Flussveranschaulichung).
Das Vorgehen ist immer gleich: Ein bestimmtes aerodynamisches Teil, sagen wir ein Frontflügel, wird mit der Paste eingeschmiert. Der Fahrer legt eine Runde zurück. Die Farbe verschmiert nach Strömungszwang und trocknet aus. An der Box können die Spezialisten dann überprüfen, ob der Verlauf so ist, wie sie sich das vorgestellt hatten.
Mick Schumacher wechselte vom Ferrari, in dem er am Dienstag sein Debüt in einem Formel-1-Auto feierte, in den Alfa Romeo-Sauber. Noch mehr fahren und Runden sammeln wollte der 20-Jährige, was bis zum Mittag bedingt klappte: 31 Runden drehte Mick.
Auch Pirelli ist am zweiten Tag wieder mit von der Partie: Für den italienischen Reifenhersteller testen Carlos Sainz im McLaren und Daniil Kvyat im Toro Rosso. Im Laufe des Tages wird sich auch Fernando Alonso wieder in den McLaren setzen.
Beim Bahrain-Test wird ohne Pause neun Stunden durchgefahren, also von 9.00 Uhr Lokalzeit bis 18.00 Uhr, das heißt für Europa – 8.00 bis 17.00 Uhr.
Bahrain-Test, Tag 2 (Mittwoch, 3. April) nach vier Stunden
1.Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:29,319 (47 Runden)
2. Lance Stroll (CAN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:30,049 (35)
3. George Russell (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+ 1:30,373 (57)
4. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:30,566 (69)
5. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari 1:31,209 (48)
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault 1:31,303 (47)
7. Dan Ticktum (GB), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:31,447 (62)
8. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, Pirelli, 1:32,269 (60)
9. Mick Schumacher (D), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:32,296 (31)
10. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, Pirelli, 1:33,091 (67)
11. Jack Aitken (GB), Renault R.S.19, 1:33,560 (53)
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW42-Mercedes, 1:33,808 (48)
Bahrain-Test, Tag 1 (Dienstag, 2. April)
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:29,379 (62) C3
2. Mick Schumacher (D), Ferrari SF90, 1:29,976 (56) C5
3. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:30,800 (22) C3
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:30,982 (42) C3
5. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:31,089 (71) C3
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:31,156 (77) C3
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:31,584 (45) C4
8. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:31,964 (33) C3
9. Carlos Sainz Jr. (E), McLaren MCL34-Renault, 1:32,059 (32) C2
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:32,067 (53) C3
11. Fernando Alonso (E), McLaren MCL34-Renault, 1:32,207 (64) Prototypen
12. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:32,708 (20) C3
13. Robert Kubica (PL), Williams FW42-Mercedes, 1:33,290 (19) C3
14. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:33,653 (45) Prototypen
15. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:33,682 (27) C3
Pirelli-Reifen: C5 als weichste Mischung, C1 als härteste