Christian Horner (Red Bull Racing): Verzwicktes Auto
Auf dem Papier sieht das für Red Bull Racing-Honda nicht so schlecht aus: Rang 3 für Max Verstappen beim WM-Auftakt in Australien, Platz 4 in Bahrain. Aber der Niederländer ist nicht zufrieden. Das ganze Wochenende lang war das Handling des Wagens in der Wüste von Sakhir unzufriedenstellend. Das unkonstante Fahrverhalten stellt Pierre Gasly vor grössere Probleme als Verstappen.
Der Engländer Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing-Honda, sagt nach dem zweiten WM-Lauf in Bahrain: «Wir haben ein verzwicktes Auto. Wie es aussieht, funktioniert der Wagen nur in einem ganz engen Nutzfenster optimal. Max kommt mit dieser Charakteristik besser zurecht als Pierre. Der Bahrain-Test kommt für uns zum idealen Zeitpunkt.»
Aus diesem Grund sitzt am Dienstag auch Stammfahrer Max Verstappen im Wagen.
Horner weiter: «Wir müssen aus diesem Auto mehr herausholen. Wir müssen unsere Stärken und Schwächen besser verstehen. Ferrari hat gezeigt: Wenn ein Team das komplexe Zusammenspiel aus Chassis, Reifen und Pistenbedingungen in die Balance bringt, dann sind sie fast nicht zu schlagen. Ich meine, Ferrari hat gemessen an Australien wie ein ganz anderer Rennstall gewirkt. Wir müssen quasi das Passwort herausfinden, um das ebenfalls auf die Reihe zu kriegen.»
«Ferrari hat wie einen weiteren Turbo gezündet. Besonders auf den Geraden waren ihre Autos atemberaubend schnell. Wir müssen aus unserem Chassis mehr machen. Beim Motor läuft die Entwicklung sehr gut. Unsere Baustelle ist das Chassis – die Art und Weise, wie es mit den Reifen harmoniert.»
Horner gibt zu, dass einige Experiment mit der Abstimmung in Australien und Bahrain nicht funktioniert haben. «Aber wir haben sehr viele Daten sammeln können, um unsere Probleme besser zu verstehen.»
Bislang hat Max Verstappen bei Red Bull Racing-Honda gegen Pierre Gasly klar die Oberhand. Horner meint: «Pierre hat einige schöne Überholmanöver gezeigt, und als er frei fahren konnte, war sein Speed sehr gut, besonders in der zweiten Hälfte des Rennens. Sobald er sich in der Quali besser platziert, wird sein Leben einfacher. Auch wenn Gasly derzeit mit dem Wagen mehr Schwierigkeiten hat als Max, so bin ich überzeugt, dass er das bald in den Griff bekommt.»