Nico Rosberg: «Ferrari hat die Strategie verhauen»
Nico Rosberg
Am Ende blieb Sebastian Vettel nur ein Versuch, um sich die Pole-Position zum zweiten Saisonlauf zu schnappen. Denn der Ferrari-Star hatte seinen zweiten frischen Reifensatz bereits im Q2 verbraucht, nachdem ihn sein Team beim ersten Versuch mitten in den Verkehr geschickt hatte. Am Ende musste er sich mit dem zweiten Startplatz neben seinem Teamkollegen Charles Leclerc begnügen. Vettels Landsmann Nico Rosberg schimpft deshalb in seiner Video-Analyse des Qualifyings in der Wüste: «Ferrari hat die Strategie von Sebastian verhauen – wie schon so oft im vergangenen Jahr.»
«Er wurde direkt in den Verkehr geschickt, hatte keinen Platz, um seine Runde zu drehen und musste immer langsamer machen, sodass seine Reifen zu stark abkühlten. Von da an war er im Hintertreffen. Die Konkurrenten konnten eine sichere Runde drehen und beim zweiten Versuch mehr riskieren, während er nur einen Satz zur Verfügung hatte», kritisiert der Weltmeister von 2016, und fügt an: «Der Druck, der in dieser Situation auf dir lastet, ist riesengross. Ich fühlte in diesem Augenblick wirklich mit ihm, denn ein Fehler kann schon Platz 10 bedeuten.»
«Sebastian hat aber einen guten Job gemacht, drei Zehntel Rückstand auf Charles Leclerc sind unter diesen Umständen akzeptabel und er rettete sich den Tag, indem er die Mercedes-Konkurrenz knapp schlug und sich damit einen Platz in der ersten Startreihe sicherte», analysiert Rosberg, der sich sicher ist: «Das war sicherlich sehr wichtig für ihn.»
Und was sagt der 23-fache GP-Sieger über die Performance seines früheren Teams Mercedes, das sich mit den Plätzen 3 und 4 für Lewis Hamilton und Valtteri Bottas begnügen musste? «Das war ein harter Tag für die Silberpfeile, damit werden sie nicht glücklich sein», lautet die Einschätzung des 33-Jährigen. «Ich denke, sie waren alle etwas überrascht, weil sie nicht damit gerechnet hatten, dass Ferrari so stark zurückschlägt. Im Qualifying war es auch kühler als gedacht, deshalb sollte man nicht zu viel in die Quali-Zeiten hineininterpretieren. Viele Teams hatten Mühe, die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen. Mercedes gehörte zu dieser Gruppe, und auch Red Bull Racing hatte massive Probleme, das war also ein wichtiger Faktor.»