Günther Steiner sauer über Strafpunkt für Grosjean
Haas-Teamchef Günther Steiner
Obwohl Romain Grosjean im Qualifying von Bahrain die achtschnellste Rundenzeit in den Asphalt des Wüstenkurses brannte, muss der Genfer den zweiten Saisonlauf vom elften Startplatz in Angriff nehmen. Grund dafür ist eine Szene, die sich im ersten Qualifying-Segment abspielte: Grosjean stand dem McLaren-Neuling Lando Norris im Weg, als dieser gerade versuchte, eine schnelle Runde zu drehen.
Der Routinier, der von seinem Team über Funk nicht gewarnt worden war, konnte in letzter Sekunde ausweichen und damit Schlimmeres vermeiden, doch Norris’ Runde war hin. Ex-Weltmeister und Sky Sports F1-Experte Nico Rosberg kommentierte: «Das sollte eine Strafe geben, denn das war wirklich gefährlich.» Die Regelhüter sahen das ähnlich und brummten dem Haas-Piloten deshalb eine Strafversetzung um drei Position sowie einen Strafpunkt auf.
Letzteres ärgert Günther Steiner. Der Haas-Teamchef schimpfte nach dem Abschlusstraining: «Er hat ja nichts falsch gemacht, er wurde über Funk nicht gewarnt, deshalb verstehe ich nicht, warum er einen Strafpunkt kassieren sollte.» Deshalb steht für ihn fest: «Das ist völlig unangebracht und es ist eine komplett falsche Entscheidung. Über die drei Startpositionen können wir ja reden, aber ihm einen Strafpunkt zu geben – Jungs, wo leben wir eigentlich!»
Die Regelhüter sahen das anders – sie verwiesen auf die Tatsache, dass in erster Linie der Fahrer dafür verantwortlich ist, mit heranstürmenden Fahrern zu rechnen, wenn er ungewöhnlich langsam unterwegs ist. Grosjean steht nun bei acht Strafpunkten. Bis und mit dem Spanien-GP darf der 32-Jährige nicht über 12 Punkte kommen, sonst muss er ein Rennen aussetzen.
Norris selbst verwies nach dem Abschlusstraining darauf, dass Ferrari-Star Sebastian Vettel den Haas-Renner kurz zuvor in der letzten Kurve überholt hatte. «Das das macht man als Fahrer eigentlich nicht, wir versuchen, einander zu respektieren, und wenn du ein Auto vor dir hast, dann überholst du es nicht in der letzten Kurve, wie es bei Kevin Magnussen und Fernando Alonso im letzten Jahr in Monza der Fall war, denn damit ruiniert man beide Qualifying-Runden.»
«Ich denke, Grosjean hat getan, was er konnte, sobald er wusste, dass er im Weg war. Und um fair zu sein, muss man auch sagen, dass nur etwa drei Sekunden blieben, um Grosjean zu warnen, dass ich angeschossen kam. Es wäre sehr hart für ihn gewesen, seine Herangehensweise gleich zu ändern und seine eigene Runde aufzugeben», erklärte der Brite auch.