Mattia Binotto (Ferrari): «Das kann WM entscheiden»
Sebastian Vettel und Charles Leclerc
Seit sechzig Jahren hatte es das nicht mehr gegeben, nun ist diese Regel zurückgekehrt: Für die beste Rennrunde erhält ein Fahrer der ersten Zehn einen zusätzlichen WM-Punkt. Den hat sich in Australien Valtteri Bottas geschnappt, der Finne nahm daher aus Melbourne 26 Punkte mit. «Down under» fiel auf: Einige Fahrer versuchten zum Schluss des WM-Auftakts, sich mit einer flotten Runde diesen Punkt zu sichern. Bei Ferrari wurde sogar überlegt, den auf Rang 5 liegenden Charles Leclerc an die Box zu holen und mit frischen Pirelli auszurüsten. Luft nach hinten hätte der Monegasse reichlich gehabt.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sagt: «Ich bin davon überzeugt, dass die Punkte für die schnellste Rennrunde am Ende des Jahres die Weltmeisterschaft entscheiden können. Es stimmt, wir haben uns in Australien kurz überlegt, Charles an die Box zu holen. Letztlich haben wir es dann gelassen, weil wir im ersten Rennen der Saison kein unnötiges Risiko eingehen wollten. Immerhin kann bei einem Boxenstopp auch etwas schieflaufen. Rückblickend hätten wir es vielleicht tun sollen. Und in einer ähnlichen Situation werden wir beim nächsten Mal möglicherweise anders entscheiden.»
Binotto hat vor dem Bahrain-GP nochmals betont: «Charles Leclerc darf so schnell fahren, wie er kann. Er kann eine Pole herausfahren, wie ihm das am Samstag gelungen ist. Und er darf auch um den Sieg kämpfen. Was ich hingegen nicht sehen will – dass unsere beiden Piloten sich um den GP-Triumph balgen und auf diese Weise das Team-Ergebnis in Gefahr bringen.»
So wie wir es hier in Bahrain vor einigen Jahren zwischen den Mercedes-Fahrern Nico Rosberg und Lewis Hamilton erlebt haben.
Binotto weiter: «Sollte ein Pilot vorne liegen, darf er auch vorne bleiben. Und wer immer gegen Schluss des Rennens vorne liegt, darf seine Führung ebenfalls behalten.»