Öde Langeweile wegen Mercedes: «Nicht unser Fehler»
Gewohntes Bild: Lewis Hamilton und Valtteri Bottas
Die Formel 1 hat 2019 ein großes Problem: Der Titelkampf droht zu einer reinen Mercedes-Angelegenheit zu verkommen. Lewis Hamilton gegen Valtteri Bottas: Sieben Punkte Vorsprung hat Hamilton auf seinen Teamkollegen. Der Dritte Max Verstappen (Red Bull Raciong) liegt bereits 46 Punkte hinter Hamilton, Sebastian Vettel auf Rang vier bereits 48 Zähler.
«Die größte Bedrohung geht immer von der Person aus, die dir am nächsten ist. Und diese Person ist Valtteri. Aber es fühlt sich noch zu früh an», sagte Hamilton.
Doch im Moment tut man sich schwer damit, an eine Wende zu glauben. Daran, dass Mercedes die Dominanz verliert und stattdessen Ferrari den seit den Wintertests verlorenen Boden nicht nur aufholt, sondern die Silberpfeile sogar überholt.
Die große Langeweile droht. Hamilton gibt zu, dass er es auch gerne anders hätte. Denn ein Duell mit Bottas ist nicht so prickelnd und reizvoll wie gegen die Konkurrenz aus anderen Lagern.
«Es macht nicht so viel Spaß wie gegen andere Teams. Denn darum geht es in der Formel 1», sagte der Brite.
Das sei der aufregende Teil: «Wenn du ankommst und gegen ein oder zwei andere Teams antrittst, die ebenfalls in Bestform sind. Und die haben auch zwei Fahrer, was einen weiteren Schlüssel in die Arbeit bringt.»
Stärken und Schwächen der Gegner, wie man damit umgeht, davon profitiert. Ein Hin und Her, Unwägbarkeiten, Überraschungen, ein Auf und Ab. «Da ist unglaublich», so Hamilton über einen abwechslungsreichen Titelkampf, auf den die Königsklasse in dieser Saison bislang vergeblich hofft.
2017 und 2018 mischte zwar Vettel mit, doch irgendwann musste Ferrari jeweils abreißen lassen, Hamilton wurde souverän und vorzeitig Champion. 2016 gab es zuletzt ein reines Mercedes-Duell, dass er gegen Nico Rosberg verlor. Spannend und aufregend war es damals ohne Frage.
Aber: Der Zweikampf um den Titel innerhalb eines Teams - «das ist nicht so, wie die Formel 1 meiner Meinung nach sein sollte. Aber so ist es im Moment und so war es auch früher schon».
Hamilton: «Das ist nicht unser Fehler. Es liegt nicht an den Jungs, die echt großartig in ihrem Job sind», lobte er seine Mannschaft: «Es ist die stärkste Mannschaft, die es je gegeben hat. Es wird sehr, sehr, sehr hart, sie zu schlagen.»
Gleichzeitig verweist Hamilton auf die Konkurrenz von Ferrari und Red Bull Racing, die beim fünften Mercedes-Doppelsieg mal wieder chancenlos war. «Red Bull hat sich beim Motor verbessert, aber es scheint, als hätten sie nicht so ein gutes Auto wie sonst gebaut. Und Ferrari hat ebenfalls viel Power, hat dafür aber in anderen Bereichen Probleme.»