Antonio Giovinazzi, Alfa Romeo-Sauber: Keine Strafe
Antonio Giovinazzi
Antonio Giovinazzi kam zu Fuss zurück vom ersten Montreal-Training: Dreher in Kurve 9, an der Mauer angeschlagen. Der Italiener ist einer von nur drei Fahrer, die 2019 noch keine Punkte holen konnten. Hinter dem WM-Drittletzten liegen nur noch die Williams-Piloten George Russell und Robert Kubica. Mit dem gleichen Alfa Romeo-Sauber ist Kimi Räikkönen WM-Zehnter und hat 13 Punkte erobert.
Natürlich hat Giovinazzi nicht vergessen, wie man Autorennen fährt. Er agiert ein wenig glücklos. In Baku musste er von hinten starten, nachdem er erstmals überhaupt eine Top-10-Platzierung errungen hatte (Strafversetzung wegen des Einbaus neuer Motorenteile).
Aber die Formel 1 ist gnadenlos: Wer keine Ergebnisse vorweisen kann, wird sofort in Frage gestellt. Das Gerücht im Fahrerlager: Wenn das so weitergeht, wird 2020 ein anderer Fahrer im zweiten Alfa Romeo-Sauber neben Räikkönen sitzen.
Der 25jährige Giovinazzi gibt sich in seiner Medienrunde in Kanada locker: «Ich mache mir keine Sorgen um meine Zukunft. Sechs Rennen sind zu wenig, um meinen Wert zu beweisen. Ich gebe mein Bestes, alles Andere ergibt sich von selber.»
Dann erlaubt sich der Ferrari-Zögling eine kleine Spitze gegen Fahrerkollegen wie Lance Stroll: «Ich bin nicht hier, weil ich der Sohn von jemandem bin oder weil ich viel Geld ins Team bringe. Ich bin hier, weil ich in der GP2 und bei Ferrari gute Arbeit geleistet habe. Ich habe Vertrauen ins Team, und das Team hat Vertrauen in mich. Ich brauche nur ein wenig Glück, ich brauche ein sauberes Wochenende.»
Der Start dazu ist schon mal misslungen: Der Crash im ersten Training bedeutet den Einbau eines neuen Getriebes. Damit ist eine Strafversetzung von fünf Rängen unumgänglich. Und der Italiener hat wichtige Trainingszeit verloren.