Max Verstappen: «Ferrari-Fehler schwer einzuschätzen»
Max Verstappen will in Kanada tüchtig reinhauen
Bis zur Saison 2019 galt für Formel-1-Rückkehrer Honda: Eine Strecke mit vielen Geraden ist nicht gemacht für den japanischen Motor, denn es mangelte an Leistung. Doch Honda hat zugelegt, die Japaner haben eigenen Aussagen zufolge Renault hinter sich gelassen, was die PS-Beute betrifft. Und sie wollen bis zum Schluss der Saison sogar die Lücke zu Ferrari und Mercedes schliessen. Was bedeutet dies alles für Max Verstappen und das Rennen auf der Power-Strecke Montreal? Der fünffache GP-Sieger sagt: «Montreal ist ja nicht die erste Piste in diesem Jahr mit langen Geraden. Wir wissen, dass Ferrari eine tolle Top-Speed hat. Auf dem Papier ist dieser Kurs nicht so gut für uns, aber wie das genau aussieht, wird sich in den ersten Trainings zeigen.»
«Ich mache mir keine Sorgen. Denn wie das Wochenende verlaufen wird, was die Konkurrenz angeht, das kann ich nicht beeinflussen. Was ich hingegen beeinflussen kann, das ist meine eigene Leistung, und da will ich an die Darbietungen der letzten Rennen anknüpfen. Das beginnt mit einer soliden Abstimmung, die wir hier erarbeiten wollen. Ich fühle mich wohl im Wagen, ich fühle mich wohl im Team. Ich arbeite jetzt einige Jahre hier, ich bin entspannt, das hilft. Wir sprechen die gleiche Sprache.»
Ist Max nicht zerknirscht, dass Red Bull Racing-Honda noch kein Wörtchen um Siege mitredet? «Daran denke ich nicht. Das Beispiel Ferrari zeigt ja, wie schwierig es ist, die Lücke zu Mercedes zu schliessen. Ferrari hätte in Bahrain gewinnen und in Baku auf Pole stehen müssen. Die Saison hätte also anders aussehen können als mit diesen sechs Mercedes-Siegen. Aber es sind nun mal Fehler passiert bei Ferrari. Doch von aussen ist es immer schwierig, das richtig einzuschätzen. Wir kennen die Gründe nicht, auch ich kann das nicht alles korrekt einstufen. Da kann ich nur über unseren Rennstall sprechen.»
Was kann ein Pilot tun, wenn er in einem Auto sitzt, das etwas weniger Leistung hat als die Wagen der Gegner? Max schmunzelt: «Den Kopf einziehen. Aber ernsthaft – unser Defizit ist gar nicht so gross.»
Wie sieht es in Sachen Chassis aus? Max: «Wir müssen in jeder Hinsicht zulegen, wenn wir Mercedes herausfordern wollen, auch beim Chassis. Es ist nicht einfach, Verbesserungen zu finden. Wenn wir im Detail verstanden hätten, was genau wir brauchen, dann hätten wir die Verbesserungen längst umgesetzt. Jeder will mehr Abtrieb, gewiss, aber das ist nur ein Aspekt.»
Viele Fahrer haben Mühe mit den 2019er Pirelli. Max meint: «An einigen Wochenenden läuft es besser als an anderen. Es gibt Situationen, da fährst du auf die Bahn, und es fällt dir leicht, die Walzen ins optimale Betriebsfenster zu bringen. Und dann gibt es Situationen, da tust du dich damit sehr schwer. Ich glaube, allen Piloten fällt es nicht leicht, mit dieser Reifengeneration klarzukommen.»