Pierre Gasly (Red Bull): «Wusste erst spät Bescheid»
Es war die berühmte «Wall of Champions» am Eingang zur Start-Ziel-Geraden, die Max Verstappen im zweiten freien Training am Freitagnachmittag in Montreal küsste. Der Red Bull Racing-Star war gerade dabei, eine schnelle Runde zu fahren und hatte bereits in den ersten beiden Sektoren persönliche Bestzeiten aufgestellt, als er zum Schluss der Runde von seinem Teamkollegen Pierre Gasly eingebremst wurde.
Der Niederländer lag dicht hinter dem Wagen seines Stallgefährten, dadurch fehlte der übliche Anpressdruck an der Vorderachse. Verstappens Renner untersteuerte in Richtung Mauer, schrammte zunächst mit dem Vorderrad der Mauer entlang, dann mit dem breiten Hinterrad. «Ich war machtlos», erklärte der ehrgeizige 21-Jährige hinterher.
Und Max schilderte: «Ich hatte Pierre vor mir und ich denke, ihm wurde gesagt, dass er Gas geben soll, aber ich weiss nicht, was genau passiert ist. Ich kam an der Schikane an und untersteuerte in der verwirbelten Luft hinter seinem Auto in die Mauer. Es ist schade, denn das hat uns etwas Streckenzeit gekostet. Aber solange wir auf der Piste waren, sah es ziemlich gut für uns aus – allerdings nicht perfekt, es liegt noch etwas Arbeit vor uns.»
Gasly selbst beteuerte: «Ich wusste erst spät Bescheid, denn das Team sagte mir ziemlich spät, dass er heranstürmte. Ich war dabei, meine Runde hinter Romain Grosjean vorzubereiten. Als mir gesagt wurde, dass Max am Kommen war, gab ich Gas, da war er noch fünf Sekunden hinter mir. Mir wurde dann gesagt, dass er die Mauer erwischt hatte, aber ich habe selbst nicht genau gesehen, was passiert ist. Ich war damit beschäftigt, meine eigene Runde vorzubereiten.»
Angesichts seiner eigenen Trainingsleistung erklärte der 23-Jährige: «Uns fehlt es noch etwas an Tempo und der Reifenabbau war auch sehr hoch. Letzteres scheint aber bei allen Teams der Fall zu sein, was das Rennen am Sonntag interessant machen könnte. Es ist noch immer zu früh, um zu sagen, was im Qualifying möglich ist. Ich weiss nicht, ob wir in der Lage sein werden, mit Mercedes und Ferrari zu kämpfen, aber wir werden natürlich unser Bestes geben.»