Lewis Hamilton: Keine Strafe nach FP2-Ausrutscher
Lewis Hamilton: «Es war auf jeden Fall keine Absicht»
Als Lewis Hamilton im zweiten freien Training zum Frankreich-GP in der fünften Kurve von der Strecke geriet, einen Poller abräumte und beim Zurückkommen auf die Piste in Max Verstappens Spur fuhr, dauerte es nicht lange, bis die ersten Witze gerissen wurden. GP-Veteran Johnny Herbert scherzte etwa: «War das ein gefährliches Zurückkommen auf die Piste?» Schliesslich hatte der Mercedes-Star beim letzten Kräftemessen in Kanada durch einen Ausritt von Sebastian Vettel und die dafür ausgesprochene 5-sec-Strafe gegen den Ferrari-Star den Sieg erben dürfen.
Die Regelhüter Tim Mayer, Yannick Dalmas, Mathieu Remmerie und Jean-Marie Krempff kündigten denn auch an, sich diese Szene genauer anzuschauen. Doch sie kamen schliesslich zum Schluss, dass der WM-Leader nicht zu bestrafen ist, nachdem sie sich die Aussagen der Team-Verantwortlichen sowie die Meinungen von Hamilton und Verstappen angehört hatten.
Beide Fahrer waren sich einig, dass es sich bei dieser Szene nicht wirklich um eine gefährliche Situation gehandelt habe, und dass für Verstappen dadurch kein dauerhafter Nachteil entstanden sei. Beide Fahrer verwiesen auch auf die Tatsache, dass Hamiltons eingeschränkte Sicht nach hinten und der Winkel, in dem er wieder auf die Strecke kam, es erschwert hatten, den heranbrausenden Verstappen zu sehen. Ausserdem kam der Silberpfeil-Pilot langsam wieder auf die Strecke zurück – und in den Onboard-Aufnahmen konnten sie erkennen, dass er mindestens zwei Mal in die Rückspiegel blickte, bevor er sich wieder auf die Piste begab.
«Das war schon eine ernste Angelegenheit, ich war überrascht, dass ich das Auto noch abfangen konnte», berichtete Hamilton hinterher und gestand auch: «Ich hatte schon befürchtet, in der Mauer zu landen, aber ich konnte es wieder unter Kontrolle bringen, auch wenn ich rutschte und gleichzeitig bremsen und Gas geben musste, um die Balance zu halten.»
«Ich bin natürlich happy, dass mir diese Rettung gelang, auch wenn ich mir dabei natürlich die Reifen ruiniert hatte. Ich schaute beim Zurückkommen in den Rückspiegel, aber da war nichts zu sehen, weil ich an der weissen Linie war und ihn aus diesem Winkel nicht sehen konnte. Dann tauchte er plötzlich auf und zum Glück ist nichts passiert. Er hatte dann noch eine Schrecksekunde, aber das Ganze war auf jeden Fall keine Absicht», schilderte der fünffache Weltmeister.