Ferrari abgeblitzt: Kein Vettel-Sieg am grünen Tisch
Sebastian Vettel muss sich mit der Kanada-Strafe abfinden
Vor der Revisionsverhandlung hatte Ferrari-Sportchef Laurent Mekies noch zuversichtlich erklärt: «Nach dem Kanada-GP haben wir ein paar neue Beweise gefunden. Wir haben diese analysiert und haben dann eine Revision von der FIA verlangt. Denn wir denken, das sind überwältigende Beweise, die aufzeigen, dass Sebastian keine Regeln gebrochen hat.»
Doch eine Stunde später musste der Franzose einsehen: Die Regelhüter hatten eine andere Meinung zu den neuen Fakten, die man zur Neubewertung der 5-sec-Strafe von Kanada vorgelegt hatte. «Es gibt keine signifikanten und relevanten neue Belege, die den betroffenen Parteien während des Rennens nicht zur Verfügung gestanden hatten», heisst es in der Begründung der Regelhüter Gerd Ennser, Emanuele Pirro, Mathieu Remmerie und Mike Kaerne, die gleich mehrere Videos, Bilder und Statements vorgelegt hatten.
Die Beweismappe von Mekies umfasste neben der Analyse der Telemetrie von Vettels Auto und den Aussagen des vierfachen Weltmeisters auch eine Video-Analyse aus mehreren Kamera-Perspektiven sowie die Video-Analyse des ehemaligen GP-Piloten und Sky Sports F1-Technikexperten Karun Chandhok und die Aufnahmen von Vettels Gesicht während der betreffenden Szene. Zudem wurden Videos und Bilder, die nach dem Rennen zur Verfügung standen, eingereicht.
Als neue Elemente wurden nur zwei der sieben vermeintlichen Beweise anerkannt: Die Aufnahmen von Vettels Gesicht und Chandhoks Analyse. Allerdings befanden die Regelhüter, dass beide Elemente nicht signifikant und relevant genug seien, um eine Neubewertung zu rechtfertigen. Damit bleibt es dabei: Lewis Hamilton ist der Kanada-GP-Sieger und Vettel muss sich mit dem zweiten Platz begnügen.