Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

FP3 Le Castellet: Mercedes-Duo in einer eigenen Liga!

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas gab auch im dritten freien Training das Tempo vor

Valtteri Bottas gab auch im dritten freien Training das Tempo vor

Mercedes dominierte auch die letzte freie Trainingsstunde auf dem Circuit Paul Ricard. Mehr als vier Zehntel fehlten den Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Sebastian Vettel auf die Bestmarke von Valtteri Bottas.

Auch die letzte freie Trainingsstunde vor dem Frankreich-Qualifying mussten die GP-Stars bei strahlendem Sonnenschein und heissen Temperaturen in Angriff nehmen. Die grossen Fragen vor dem achten Qualifying des Jahres waren: Konnte Ferrari über Nacht einige Fortschritte verbuchen? Und wie sieht es im teaminternen Mercedes-Fight zwischen Valtteri Bottas und Lewis Hamilton aus?

«Ferrari ist gefordert, denn Mercedes scheint hier klar die Nase vorn zu haben», erklärt Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Paul di Resta. Zur zweiten Frage sagt der Schotte: «Bottas schien am Trainingsfreitag in einer eigenen Liga unterwegs zu sein. Hamilton hatte Mühe, gleich auf Touren zu kommen, als er jeweils ausrückte. Ausserdem unterlief ihm im zweiten Training ein Fehler, was zeigt, dass er gefordert wird. Valtteri steht hingegen unter Druck, das Blatt im WM-Kampf zu wenden.»

Dennoch dauerte es eine Weile, bis sich die Strecke füllte. Zu den ersten Piloten auf der Piste gehörte Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat, der sich im Gegensatz zur Konkurrenz ganz aufs Rennen konzentrieren konnte. Schliesslich wird der Russe ans Ende des Feldes zurückversetzt, weil er das erlaubte Kontingent an Motorteilen überschritten hat. Dennoch übernahm er vorerst die Spitze der Zeitenliste – allerdings war Williams-Schlusslicht Robert Kubica auch der Einzige, der neben ihm eine gezeitete Runde gedreht hatte.

Kurz darauf wurde das Duo allerdings durchgereicht, denn Renault-Star Daniel Ricciardo liess sich eine 1:32,690 min notieren, womit der Australier knapp eine Sekunde schneller als sein Teamkollege Nico Hülkenberg blieb, der auch früh ausgerückt war. Der Deutsche legte nach und schnappte sich mit 1:32,4 min die erste Position, die er kurz darauf allerdings an Bottas abgeben musste. Der Finne schaffte die 5,842 km lange Piste in 1:31,3 min.

An diese Zeit kam zunächst auch Ferrari-Star Charles Leclerc nicht heran – obwohl der Monegasse in den ersten beiden Sektoren schneller als der Silberpfeil-Star war. Im letzten Sektor geriet er allerdings neben die Piste, wodurch er eine halbe Sekunde verlor. Beim zweiten Versuch blieb er fehlerfrei und übernahm mit 1:31,118 min die Spitzenposition, während sich sein Teamkollege Sebastian Vettel vom vierten auf den dritten Platz verbesserte.

Dabei blieb es natürlich nicht, denn auch Hamilton legte kurz vor Halbzeit los und schaffte es schneller als das Ferrari-Talent um die südfranzösische Rennstrecke – allerdings nur knapp, gerade einmal eine Hundertstel trennten den Schnellsten vom Ferrari-Star. Auch Bottas hatte noch nicht aufgegeben: Der Teamkollege verwies den fünffachen Weltmeister auf den zweiten Platz, indem er mit 1:30,853 sec die bis dato schnellste Le Castellet-Runde in diesem Jahr drehte. Trotzdem legte er noch einmal einen schnellen Versuch auf frischen weichen Reifen ein und verbesserte sich auf 1:30,159 min.

Max Verstappen kämpfte hingegen mit seinem Dienstwagen und klagte über fehlenden Grip auf der Hinterachse. Tatsächlich rutschte das Heck seines Red Bull Racing-Renners in einigen Kurven, weshalb der Niederländer eine Sekunde langsamer als die Spitzenreiter blieb. Auch Hamilton hatte zu kämpfen, er musste seinen nächsten schnellen Versuch absagen, weil er neben die Strecke geriet und über die Randsteine bretterte.

Am Ende durfte sich Bottas mit 1:30,159 min über die Bestzeit freuen, Hamilton, Leclerc, Vettel, Verstappen, Gasly, Norris, Ricciardo, Sainz und Räikkönen komplettierten die Top-10. Hülkenberg, Giovinazzi, Albon, Grosjean, Magnussen, Pérez, Kvyat, Stroll, Kubica und Russell folgten auf den weiteren Rängen.

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