Wirbel um Verstappen: Hat sich ein Wechsel erledigt?
Max Verstappen
In der Formel 1 geht es mit Gerüchten schnell. Sehr schnell. Viele davon sind haltlos, haben keine Grundlage, sind schlicht «fake News», Quatsch also.
Andere Spekulationen wiederum haben einen wahren Kern oder treffen sogar komplett ins Schwarze. Am Rennwochenende in Spielberg stand Max Verstappen im Mittelpunkt – und das bereits vor seinem Sieg im neunten Saisonrennen.
Eigentlich war Verstappen auf dem Fahrerkarussell für 2020 gar kein Thema, denn sein Vertrag läuft noch bis zum Ende kommender Saison. Doch das Lager des 21-Jährigen bestätigte in Spielberg Meldungen, er habe in seinem Vertrag mit Red Bull Racing eine Ausstiegsklausel.
Und zwar eine leistungsbezogene. Heißt: Werden bestimmte Ergebnisse nicht erreicht, kann Verstappen den Rennstall verlassen. Wie 2015 Sebastian Vettel zum Beispiel, dem solch eine Klausel zum Wechsel zu Ferrari verhalf.
Die Frage: Welche Ergebnis-Konstellation muss wann eintreffen, damit die Klausel greift? Eine Version: Verstappen muss bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Saison auf einem bestimmten Platz in der WM liegen. Das war damals bei Vettel die Voraussetzung. Gut möglich, dass dies Platz drei ist, den Verstappen nun knapp erreicht hat, er hat 126 Punkte und damit drei Zähler Vorsprung auf Vettel.
Eine andere Version: Laut «Marca» greift die Klausel, wenn Verstappen bis Ungarn nicht mindestens ein Rennen gewinnt. Was sich mit Spielberg dann schon wieder erledigt hätte.
Schnell hieß es, Verstappen sei bei Mercedes im Gespräch, und schnell wurden Erinnerungen wach an die Treffen zwischen Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Papa Jos Verstappen.
Doch klar: Alle Parteien mauern. Wolff erklärte, man werde so vorgehen wie immer: Das aktuelle Aufgebot analysieren und mit den eigenen Fahrern sprechen. Klar ist: Verstappen würde bei Mercedes Valtteri Bottas ersetzen.
Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko sagte zu den Gerüchten: «Da gibt es ein paar Experten, die mehr wissen als wir und Max. Aber wir wollen ihn nicht halten, wenn wir ihm nicht das geben können, was er braucht.»
Und das ist kein sieg-, sondern ein titelfähiges Auto.
Sternstunden wie in Spielberg sind schön und gut, doch der 21-Jährige will um den Titel fahren, und das nicht mittel-, sondern kurzfristig. Das Problem ist nur, dass Spielberg eine spezielle Strecke und die Dominanz von Mercedes damit nicht gebrochen ist. Vom Titel ist Red Bull weit entfernt.
Marko sagt trotzdem ganz klar: «Das Ziel ist weiterhin, ihn zum jüngsten Weltmeister der Geschichte zu machen.»
Die Zeit drängt: Rekordhalter Ist Vettel mit 23 Jahren und 134 Tagen. Heißt: 2020 müsste Verstappen dann den Titel holen. Mit Red Bull Racing?