Vertrag für Silverstone: Grossbritannien-GP bis 2024
Der Grosse Preis von Grossbritannien bleibt in Silverstone
Es stand nichts weniger auf dem Spiel als die Zukunft des ältesten WM-Laufs, des Grand Prix von Grossbritannien. Der «British Racing Drivers’ Club» hatte als Besitzer der Silverstone-Strecke den Vertrag als Austragungsort des Britischen Grand Prix gekündigt. John Grant, Vorstands-Chef des «British Racing Drivers’ Club» (BRDC), bestätigte Mitte Juli 2017: Der BRDC als Besitzer der Silverstone-Rennstrecke hat von einer Ausstiegsklausel in jenem Vertrag Gebrauch gemacht, der 2010 mit dem damaligen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone abgeschlossen worden war. Diese Klausel musste vor dem 2017er Rennen genutzt werden, um das bis 2027 geltende Abkommen vorzeitig zu beenden. Damit war klar: 2019 würde vielleicht der letzte Silverstone-GP stattfinden.
Und deshalb zog der BRDC die Notbremse: 2010 wurde ein 17-Jahresvertrag unterzeichnet, angeblich für 12 Millionen Pfund (das sind knapp 13,4 Millionen Euro), mit der Auflage, dass sich die Kosten pro Jahr um fünf Prozent erhöhen. Damit hätte der BRDC mit der letzten Austragung rund das Doppelte hinblättern müssen. John Grant sagte: «Diese Entscheidung ist gefällt worden, weil die Austragung vor dem Hintergrund dieses Abkommens finanziell nicht mehr tragbar ist.»
Seither wurde verhandelt. Dunkle Wolken tauchten auf, als Formel-1-Grossaktionär Liberty Media erneut einen London-GP ins Spiel brachte. Aber das ist alles bereits Schnee von gestern: Im Rahmen einer Pressekonferenz in Silverstone haben Formel-1-CEO Chase Carey, Silverstone-Geschäftsleiter Stuart Pringle und BRDC-Vorstandschef Grant ein neues Abkommen bestätigt – der britische Grand Prix bleibt bis einschliesslich Ausgabe 2024 in Silverstone.
Chase Carey: «Wir sind sehr glücklich, dass der britische Grand Prix im Kalender und auch im langjährigen Zuhause Silverstone bleibt. Wir haben immer betont, dass die Formel 1 ihre historischen Austragungsstätten pflegen muss, und Grossbritannien ist nun mal die Wiege dieses Sports. Silverstone und der britische Grand Prix sind fester Bestandteil unserer Vision, wie die Formel 1 der Zukunft aussehen soll.»
Zur Erinnerung: Im Gegensatz zu vielen anderen Rennen gibt es für den BRDC keine Zuschüsse aus öffentlichen Geldern. Der BRDC hat sich in den letzten Jahren so aufgestellt, dass der Betrieb der Rennstrecke nicht von der Formel 1 abhängig ist.
Stuart Pringle: «Der britische Grand Prix in Silverstone ist der Höhepunkt des Rennjahrs in Grossbritannien. Auch wir fanden die Aussicht grauenvoll, dass dieses Rennen nicht mehr stattfinden könnte. Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam eine Lösung finden konnten.»
Pringle fügte hinzu, dass sich Silverstone für Testfahrten während der Saison angeboten hat.
Silverstone lockte vor einem Jahr am ganzen Wochenende 340.000 Fans an, 140.500 alleine am Renntag. Der britische Grand Prix stellte damit den 2018er Zuschauerrekord auf.