Sebastian Vettel: «Konnte mich nicht verbessern»
Sebastian Vettel
Bereits in der letzten freien Trainingsstunde am Samstagmorgen war Sebastian Vettel der langsamere der beiden Ferrari-Stars. Da betrug der Rückstand des Heppenheimers auf seinen jungen Teamkollegen allerdings bloss 26 Tausendstel. Zum Schluss des Abschlusstrainings waren es mehr als sechs Zehntel, die das Duo trennten. Auf die Pole-Zeit von Valtteri Bottas fehlten ihm fast sieben Zehntel. Da stellt sich die Frage: Was war los?
Vettel sagte dazu vor laufender Kamera: «Insgesamt hat einfach der Speed gefehlt, vom ersten bis zum letzten Qualifying-Abschnitt war ich nicht in der Lage, mich zu steigern. Ich habe mich im Auto nicht so wohl gefühlt und habe einfach nicht den richtigen Rhythmus gefunden. Ich blieb vom Q1 bis zum Q3 gleich schnell, während die Gegner schneller wurden.»
Und auf die Frage, in welchen Bereichen er denn im Vergleich zu den Mercedes-Fahrern am meisten Zeit liegen lasse, antwortete der 52-fache GP-Sieger und vierfache Weltmeister: «Ich glaube, es ist ein bisschen verteilt, ein Teil ist sicherlich im ersten Sektor, aber der Hauptverlust ist im zweiten Sektor, schätze ich.» Und wo war Leclerc so viel schneller? «Es ist jetzt nicht eine Kurve, die heraussticht. Ich verliere überall ein Bisschen. Aber wie gesagt, ich kam heute Nachmittag nicht so zurecht und konnte mich deshalb nicht steigern, was normalerweise von alleine kommt.»
«Natürlich wünscht man sich an einem solchen Tag, dass man die Session wiederholen kann», räumte der Deutsche seufzend ein. «Jetzt habe ich viele Dinge im Kopf, die man hätte probieren können. Aber in dem Moment versucht man einfach, das Beste rauszuholen und will dann nicht ganz grosse Experimente starten.»
Immerhin erwartet der Ferrari-Star im Rennen ein leichteres Spiel: «Ich denke, morgen sollte es etwas besser laufen. Wenn wir mehrere Runden am Stück drehen, dann läuft es ziemlich gut – das war schon in den vergangenen Wochen so. Aber auf einer Runde will es noch nicht so richtig.»
Und warum startet Vettel auf den weicheren Soft-Reifen ins Rennen, die nach Eigenaussage nicht lange halten? «Wir sind als Team der Meinung, dass dies die bessere Wahl ist. Ich glaube, man hat auch im Qualifying gesehen, dass sich der mittelharte Reifen nicht so stark vom weichen unterscheidet, das sollte also auch im Rennen kein Problem sein.»