Toto Wolff: «Ferrari hatte das schnellere Auto»
Ferrari-Talent Charles Leclerc bewies schon vor der Mittagspause, dass am Qualifying-Samstag auf dem Silverstone Circuit mit ihm zu rechnen war. Der schnelle Monegasse stellte in der letzten freien Trainingsstunde die Bestzeit auf – und ging entsprechend zuversichtlich ins Abschlusstraining. Dort lief es zunächst auch nicht schlecht. Das Q1 schloss Leclerc als Drittschnellster ab, im Q2 gab er mit 1:25,546 min sogar das Tempo vor.
Doch als es um die entscheidende Top-10-Zeitenjagd ging, fehlten ihm am Ende 79 Tausendstel auf den starken ersten Versuch von Valtteri Bottas. Weil dessen Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton nur sechs Tausendstel langsamer blieb, musste sich Leclerc mit der dritten Position begnügen. Bei Mercedes freute man sich hingegen über die etwas unerwartete, 64. erste Startreihe in Silber in der Königsklasse.
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte vor laufender Kamera sichtlich erleichtert: «Es lief gut, was auch eine kleine Überraschung ist, denn Ferrari hatte das ganze Qualifying hindurch das schnellere Auto. Wir hatten denn auch erwartet, dass Ferrari richtig stark sein würde. Aber als unsere Beiden dann am Ende richtig hingehalten haben, waren wir schneller. Wir haben im Q3 letztlich Fortschritte gemacht, während sie einen Rückschritt hinnehmen mussten.»
«Das muss man analysieren, weil ich verstehe es nicht genau», gestand der Wiener im Gespräch mit dem Kollegen des «ORF». Und er schwärmte: «Die Strecke wurde besser und auch das Auto passte auch immer besser, alles spielte uns in die Hände. Valtteri hatte eine fantastische erste Q3-Runde, während Lewis bei seinem ersten Versuch einen Fehler gemacht hat. Diese kleinen Dinge machten den Unterschied.»
Mit Blick aufs Rennen bleibt Wolff vorsichtig. Er weiss: «Valtteri war richtig stark, man sieht, dass er das nun besser versteht. Aber wichtig ist, was morgen im Rennen passieren wird. Lewis ist eine Klasse für sich. Wie er die Reifen am Leben hält, ist unglaublich, das hat Valtteri gestern nicht so gut hinbekommen. Also warten wir ab, was morgen passiert.»