Sebastian Vettel (Ferrari): «Spa leichter als früher»
Sebastian Vettel mit seinem Ferrari
Die Formel 1 rückt am kommenden Wochenende auf eine von nur vier Strecken aus, die schon im WM-Programm 1950 zu finden waren: Spa-Francorchamps. Die anderen Kurse sind Silverstone, Monaco und Monza. Ferrari-Star Sebastian Vettel fiebert dem Rennwochenende in den Ardennen entgegen: «Spa-Francorchamps ist eine legendäre Piste, eine meiner bevorzugten Strecken, einzigartig in ihrer Art, wie sie bergauf und bergab in die Ardennen gebettet ist.»
«Klar ist die Piste im Laufe der Jahre den heutigen Anforderungen angepasst worden, aber auch unsere Autos sind nicht mehr die gleichen. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich zum ersten Mal mit einem Formel 1 in Spa gefahren bin, und gemessen daran ist unsere Aufgabe leichter geworden. Wir können beispielsweise Eau Rouge voll fahren, das ist nicht mehr solch ein Ritt auf der Rasierklinge wie früher, und der Grund dafür ist – unsere modernen Autos bauen mehr Abtrieb auf. Dennoch ist die Senke von Eau Rouge noch immer eine einzigartige Stelle, so wie die spektakulären Passagen von Pouhon oder Blanchimont.»
«Du musst Eau Rouge blitzsauber fahren, um möglichst viel Geschwindigkeit zu Les Combes mitzunehmen und um einen Angriff auf deinen Gegner zu wagen. Die Bögen von Pouhon bis hin zur Busstop-Schikane sind einfach grandios, hier ist der zweite Punkt, um sich auf einen Rivalen zu werfen. Als Rennfahrer musst du Spa-Francorchamps einfach lieben.»
Und als Teamchef? Mattia Binotto sagt: «Für mich ist diese Rennstrecke eine der vollkommendsten des ganzen Jahres. Wir haben unsere Batterien aufgeladen, wir sind motivierter denn je, um eine gute zweite Saisonhälfte zu zeigen, und das wollen wir schon in Belgien beweisen. In Spa-Francorchamps sind eine gute Topspeed im ersten und letzten Pistenteil gefragt, dazu eine gute Balance im mittleren Sektor. Da musst du den richtigen Kompromiss finden aus Windschlüpfigkeit und Abtrieb.»
Charles Leclerc meint: «Spa-Francorchamps ist ein Mythos, für mich eine der schönsten Rennstrecken der Welt. Unsere Autos bauen massiv Abtrieb auf, aber nur auf wenigen Pisten spürst du das so stark wie in Belgien. Wenn du zum ersten Mal auf die Eau Rouge zurast, dann bist du baff, wie eng und steil die Passage ist. Dank reichlich Downforce fahren wir sie voll, aber wenn es regnet, dann wird diese Stelle wieder ganz heikel.»
«Der Körper wird in der Eau Rouge richtiggehend zusammengedrückt, und auch das Gehirn braucht einige Runden, um sich an diese Senke zu gewöhnen. Dann normalisiert sich das. In Belgien kannst du dir an den Schlüsselstellen keine Fehler erlauben, denn die Runde ist lang, und besonders im Qualifying ist ein Patzer kaum mehr gutzumachen.»