Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Alex Albon: Sitzprobe im Red Bull Racing-Honda

Von Mathias Brunner
​Beim Grossen Preis von Belgien auf dem Circuit Spa-Francorchamps gibt der Thai-Brite Alex Albon sein Debüt für Red Bull Racing-Honda. Im Werk von Milton Keynes findet die Sitzprobe statt.

Der 23jährige Alexander Albon gibt am kommenden Wochenende in Belgien sein Debüt in Diensten von Red Bull Racing-Honda. Der in London geborene Thai-Brite bringt seine Situation sehr schön auf den Punkt: «Es ist ein Sprung in die Tiefe – aber ich habe meine Schwimmhose an!» Am Montag vor dem Rennklassiker in den Ardennen weilt Albon zur Sitzprobe im Red Bull Racing-Werk von Milton Keynes.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner und Red-Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko hatten lange genug zugeschaut: Nach erneut enttäuschenden Leistungen von Pierre Gasly in Deutschland und Ungarn muss der Franzose sein Cockpit bei den vierfachen Weltmeistern räumen – von Belgien an bis zum Schluss der Saison rückt Albon von Toro Rosso an die Seite von Max Verstappen zu Red Bull Racing!

Im Gegenzug wird der gleichaltrige Gasly bei der Scuderia Toro Rosso untergebracht, wo er die Saison 2019 zu Ende fahren wird.

Personalwechsel im Laufe der Saison sind nichts Neues bei Red Bull: Vor dem Grossen Preis von Spanien 2016 wurde Max Verstappen von Toro Rosso zum grösseren Red-Bull-Team geholt, der Niederländer bedankte sich mit einem sensationellen Sieg.

Gleichzeitig wurde Daniil Kvyat von Red Bull Racing zu Toro Rosso versetzt. Das Selbstvertrauen des Russen war angekratzt, von diesem Schlag erholte er sich nicht mehr. Er schied aus dem Red-Bull-Programm aus, wurde aber zur Saison 2019 hin zu Toro Rosso zurückgeholt – nach einem Jahr als Reservist bei Ferrari und als reiferer Fahrer.

Pierre Gasly wurde in Malaysia 2017 für Gasly ans Lenkrad gelassen und übernahm den Wagen von Kvyat. Auch der Neuseeländer Brendon Hartley wurde ausprobiert. Dies führt dazu, dass Toro Rosso in der Saison 2018 mit Gasly und Hartley antrat.

Gasly konnte so überzeugen, dass er für 2019 zu Red Bull Racing geholt wurde, als Nachfolger von Daniel Ricciardo, der zu Renault zog. Brendon Hartley hingegen erhielt keinen neuen Vertrag mehr.

Stattdessen engagierte Red Bull für die Scuderia Toro Rosso den in London geborenen Doppelbürger Alexander Albon, der sich in der ersten Saisonhälfte 2019 beachtlich schlägt – er liegt derzeit auf dem 15. Zwischenrang, mit 16 Punkten.

Naheliegende Frage: Wieso wurde für Gasly nicht Kvyat zu Red Bull Racing geholt, der in der WM vor Albon liegt (WM-Neunter mit 27 Punkten, hervorragender Dritter in Hockenheim)? Antwort: Er ist schon mal für RBR gefahren und damit eine bekannte Grösse. Albon hingegen war noch nie für ein Top-Team tätig. Daher will Red Bull herausfinden, was er mit einem konkurrenzfähigeren Auto anstellen kann.

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