Esteban Ocon: «200 Runden für eine Zehntelsekunde»
Esteban Ocon beobachtet das Testgeschehen
Esteban Ocon ist ganz sicher: 2020 steht er wieder am Start der Formel-1-WM-Läufe. Für 2019 war der 22jährige Franzose aussen vor geblieben, zwischen Stuhl und Bank gefallen im Dreieck Renault, Williams und Mercedes-Benz. Der Formel-3-Europameister von 2014 sagt gegenüber den Kollegen von AutoHebdo: «Ich bin im ständigen Austausch mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Wir haben sehr früh mit Verhandlungen bezüglich der GP-Saison 2020 begonnen, also Daumen halten, aber ich bin sehr zuversichtlich.»
Ocon gewann nach seinem Titel in der Formel 3 im Jahre 2015 auch gleich die GP3-Meisterschaft, debütierte 2016 bei Manor Racing (inzwischen nicht mehr in der Formel 1) und wechselte zur Saison 2017 hin zu Force India (heute Racing Point). Dort machte er zwei Jahre lang Sergio Pérez das Leben schwer. Ocon wurde 2017 ausgezeichneter WM-Achter (mit fünften Rängen in Barcelona und Mexiko-Stadt als Highlight), 2018 lief es nicht ganz so gut – zwölfter Schlussrang.
Eigentlich hätte Ocon in der Saison 2019 den zweiten Renault neben Nico Hülkenberg fahren sollen, aber dann erhielt Teamchef Cyril Abiteboul die Möglichkeit, Daniel Ricciardo zu verpflichten, und zögerte keine Sekunde. Damit war für Ocon kein Platz mehr, er wurde dritter Mann bei Mercedes-Benz.
«Ich sah das immer als Chance, mein Wissen beim erfolgreichsten Team der Gegenwart zu vertiefen», sagt der 50fache GP-Teilnehmer. «In der Saison 2019 habe ich sehr, sehr viel dazugelernt. Manchmal habe ich im Simulator 200 Runden gedreht, um ein oder zwei Zehntelsekunden zu finden. Ich bin in diesem Jahr ein kompletterer Fahrer geworden.»
Ocon ist mit Toto Wolff übereingekommen: Keine Einsätze in einer anderen Meisterschaft, sondern lieber der Formel 1 ganz eng verbundenbleiben. Esteban: «Wenn du nicht ständig präsent bist, dann wirst du vergessen. Mein einziges Ziel ist die Formel 1 und 2020 wieder am Start zu stehen.»
Die Chancen dazu stehen gut: Mit einem Jahr Verspätung könnte passieren, was schon vor zwölf Monaten angedacht war – Ocon wird von Mercedes an Renault ausgeliehen.