Neue Teams: Warnung von Ross Brawn & Günther Steiner
F1-Sportchef Ross Brawn
Dass es neue Interessenten an einer Formel-1-WM-Teilnahme gibt, war für F1-Sportchef Ross Brawn eine Überraschung. Der Ingenieur erklärte im Fahrerlager von Belgien vor laufender Sky-Sports-F1-Kamera: «Eine überraschende Anzahl Teams zeigen Interesse an einem F1-Einstieg.» Das freut auch den früheren Ferrari- und Mercedes-Technikchef, dennoch bleibt er vorsichtig, wenn es um die Neueinsteiger geht, schliesslich steht eine umfassende Regeländerung für die Saison 2021 an, die den Sport noch attraktiver machen soll.
«Wir haben diesen Rennställen gesagt: ‚Lasst uns doch erst einmal diese neuen Regeln einführen und sicherstellen, dass diese gut funktionieren, bevor wir neue Teilnehmer suchen. Ich denke, mit den zehn Teams die wir haben, sind wir gut aufgestellt. Zehn gesunde Rennställe sind eigentlich genug», fügte der 64-jährige Brite an.
Brawn ist überzeugt: «Wir sollten sicherstellen, dass neue Teilnehmer wirklich etwas zur Show beitragen. Und wir müssen aus der Vergangenheit lernen. Einige dieser kleinen Teams, die neu eingestiegen sind, kamen und gingen wieder, ohne wirklich etwas zur Formel 1 beizutragen. Ich denke deshalb, dass wir erst eine stabile Situation mit den 2021er-Regeln schaffen müssen, bevor wir prüfen, ob es eine neue Möglichkeit für Neueinsteiger gibt.»
Auch Haas-Teamchef Günther Steiner warnte in der Pressekonfernz von Spa-Francorchamps: «Ich denke, es wäre gut, mehr Teams zu haben, solange es sich um finanziell gut aufgestellte und hochwertige Rennställe handelt. Aber die Formel 1 muss sich auch um die Teams kümmern, die aktuell dabei sind. Neu ist nicht immer besser. Die Teams, die dabei sind, machen einen guten Job und haben viel investiert.»
Racing-Point-Teamprinzipal Otmar Szafnauer stimmt ihm zu: «Ich denke, wenn wir in der Zukunft die Budget-Obergrenze eingeführt haben, könnte es durchaus Platz für zwölf Teams haben, aber man muss aufpassen und schauen, dass die Verteilung der Einnahmen etwas ausgeglichener ausfällt, sodass man zwölf nachhaltige Teams haben kann.»