Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Qualifying Monza: Charles Leclerc kampflos zur Pole

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc schnappte sich in Monza die Pole

Charles Leclerc schnappte sich in Monza die Pole

Charles Leclerc schnappte sich im 14. Abschlusstraining des Jahres auf dem Highspeed-Kurs von Monza die Pole-Position. Neben ihm wird Lewis Hamilton aus der ersten Reihe ins Rennen steigen.

Wie erwartet durften die GP-Stars das Qualifying in Monza unter strahlend blauem Himmel in Angriff nehmen. Der Erste, der die Box verliess, war Williams-Fahrer Robert Kubica. Lange durfte sich der Pole nicht über die freie Piste freuen: Bald schon folgten andere Piloten seinem Beispiel, sodass der 34-Jährige aus Krakau, der sich gleich eine Rundenzeit notieren liess, schnell durchgereicht wurde.

Nachdem alle ausser Verstappen ihre ersten Runden gedreht hatten, führte Charles Leclerc die Zeitenliste vor Nico Hülkenberg an. Der Monegasse hatte am Freitag schon die Bestzeiten in den ersten beiden Trainings aufgestellt, diesmal schaffte er die 5,793 km lange Runde in 1:20,126 min. Das Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton folgte erst hinter dem Deutschen im Werksrenault. Dessen Teamkollege Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel, Alex Albon, Kimi Räikkönen, Antonio Giovinazzi und Daniil Kvyat folgten auf den weiteren Top-10-Positionen.

Nach 14 Minuten wurde die rote Flagge gezeigt, denn Sergio Pérez musste seinen Racing-Point-Renner in der Curva Grande am rechten Streckenrand abstellen. Der Dienstwagen des Mexikaners wurde schnell von der Strecke geschafft, sodass die GP-Piloten bald wieder ausrücken durften. Die Top-5 verzichtete darauf, nochmals auf die Strecke zu gehen, während der Rest noch einmal einen Anlauf nahm. Letztlich durfte sich Leclerc mit 1:20,126 min über die Q1-Bestzeit freuen. Die Piloten auf den ersten 16. Plätzen trennten gerade einmal sechseinhalb Zehntel.

Für Verstappen, dessen erster Versuch durch die rote Flagge unterbrochen wurde, entwickelte sich das Abschlusstraining hingegen so gar nicht nach Wunsch. Der Niederländer meldete kurz vor Ablauf der Q1-Zeit ein Power-Problem. Besonders ärgerlich: Im Heck des 21-Jährigen brummt die neueste Ausbaustufe der Honda-Antriebseinheit. Somit gehörte Verstappen (P20) zur ersten Verlierer-Gruppe, auch Romain Grosjean (P16), Sergio Pérez (P17), George Russell (P18) und Robert Kubica (P19) schieden nach den ersten 18 Minuten aus.

Bitteres Aus für Antonio Giovinazzi

Zum Q2 rückten alle Piloten auf den weichen Reifen aus, und nachdem auch die Pole-Favoriten ihre ersten Versuche im zweiten Segment des Abschlusstrainings absolviert hatten, war es wieder Leclerc, der mit 1:19,553 min die Spitzenposition übernahm. Hamilton, der sich gleich hinter dem Rennfahrer-Talent aus Monte Carlo einreihte, fehlten 0,153 sec auf die erste Q2-Bestmarke. Dahinter belegten Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Alex Albon, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Kevin Magnussen, Daniil Kvyat, Lance Stroll, Lando Norris, Antonio Giovinazzi, Pierre Gasly und Kimi Räikkönen die weiteren Ränge.

Doch damit war das zweite Training natürlich noch nicht gelaufen. Alle verbliebenen Piloten rückten noch einmal aus und Albon hatte die zweifelhafte Ehre, den Windschatten für den Rest des Feldes hinter ihm zu spenden. Der Schnellste des Qualifying-Mittelabschnitts war Hamilton. Leclerc musste sich mit Platz 2 vor seinem Teamkollegen Vettel begnügen. Auch Ricciardo, Bottas, Albon, Sainz, Hülkenberg, Stroll und Räikkönen schafften den Sprung ins Top-10-Stechen.

Eine bittere Pille gab es für Lokalmatador Giovinazzi, der in seinem Alfa Romeo nur zwei Tausendstel zu langsam blieb, um seinen Teamkollegen vom zehnten Startplatz zu verdrängen und den Q3-Einzug zu schaffen. Auch für Magnussen, Kvyat, Norris und Gasly war das Qualifying zu diesem Zeitpunkt gelaufen.

Die letzten zwölf Minuten des Qualifyings wurden von einer roten Flagge unterbrochen. Kimi Räikkönen landete in der Parabolica in der Streckenbegrenzung, nachdem er die Kontrolle über sein Heck verloren hatte und rückwärts in die Reifenstapel geknallt war. «Da hat das Getriebe sicher gelitten», prophezeite der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte für Sky Sports F1-Kommentator Martin Brundle.

Zuvor hatte sich Leclerc mit 1:19,307 min an die Spitze vor Hamilton (+0,039 sec), Vettel (0,047 sec), Ricciardo (0,150 sec), Hülkenberg (0,742 sec) und Sainz (1,602 sec) gesetzt. Alex Albon und Lance Stroll hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine gezeitete Q3-Runde absolviert. Doch noch blieb Zeit für einen letzten Versuch.

Das Feld rückte fast geschlossen in letzter Minute aus und bummelte so lange auf der Outlap rum, dass es nur Sainz und Lelcerc rechtzeitig über die Linie schafften, um einen letzten Versuch zu starten. So durfte sich Leclerc mit 1:19,307 min kampflos über die Pole freuen, Hamilton, Bottas, Vettel, Ricciardo, Hülkenberg, Sainz, Albon, Stroll und Räikkönen folgten auf den weiteren Top-10-Rängen.

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