MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Hintergrund Singapur-GP: Durchblick beim Nacht-GP

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wie gut ist eigentlich die Sicht der Fahrer bei einem Grand Prix unter Kunstlicht? Wieso werden unterschiedliche Helmvisiere verwendet?

In Singapur wird die Nacht zum Tag: 3000 Lux beträgt die Helligkeit jedes der 1600 Licht-Elemente, welche auf dem «Marina Bay Circuit» von Singapur die Nacht zum Tag machen – das ist vier Mal heller als in einem durchschnittlichen Sportstadion. Dennoch fragen sich unsere Leser immer wieder, was auch Luca Hauptmann aus Wiesbaden wissen will: «Erzeugt das Fahren in der Nacht nicht Sichtprobleme? Und wieso fahren die Piloten mit unterschiedlichen Helmvisieren?»

Der langjährige Formel-1-Techniker Pat Symonds antwortet: «Als der erste Nacht-GP von Singapur anstand, haben sich sehr helle Köpfe viele Gedanken über die Beleuchtung gemacht. Ich habe keinen Fahrer getroffen, der sich über die Sicht beschwert hat. Was dabei eine Rolle spielt – wir liegen dicht am Äquator, das Eindunkeln geht also recht flott vonstatten. Ganz anders etwa in Melbourne. Dort kann die tiefstehende Sonne die Fahrer tüchtig blenden.»

Alfa Romeo-Sauber-Fahrer Kimi Räikkönen ergänzt: «Die Leuchten sind so leistungsstark und clever platziert, dass ich keinen Unterschied zum Tageslicht bemerke. Nach einer gewissen Weile hast du vergessen, dass du in der Nacht fährst.»

Aber mit welchem Helmvisier soll ein Fahrer ausrücken? Klar? Getönt? Verspiegelt? Formel-1-Champion Sebastian Vettel spielt nicht nur gerne mit dem Design seines Sturzhelms, er geht auch in Sachen Helmvisiere eigene Wege. Der vierfache Singapur-GP-Sieger fuhr in Singapur als Erster mit einem orange getönten Visier. Hier geht es gewissermassen um den Skibrillen-Effekt: Die Tönung soll Kontraste klarer machen, Skifahrer benutzen derart gestaltete Brillen, um auf der Piste Buckel besser ausmachen zu können. Früher fuhr in der Formel 1 nur Rubens Barrichello mit einem orange getönten Visier.

Lewis Hamilton fuhr schon mit einem zu 60 Prozent rot verspiegeltem Visier, was von aussen einen gewissen Weltraumlook erzeugte. Darüber hinaus sehen wir klare Visiere oder leicht getönte, je nach Vorliebe des Fahrers. Daniil Kvyat: «Die Lichter sind hell genug, dass man sogar ein leicht getöntes Helmvisier verwenden kann. Letztlich geht es nur darum, dass man sich wohlführt.»


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