Zwei Strafen: Charles Leclerc fällt auf Platz 7
Charles Leclerc zahlte einen hohen Preis dafür, dass er nach dem Verstappen-Crash nicht gleich an die Box fuhr
Das tut weh: Charles Leclerc musste sich nach dem Japan-GP gleich in zweierlei Hinsicht vor den Regelhütern erklären. Denn Gerd Ennser, Dennis Dean, Tom Kristensen und Yasuhiro Yodono wollten vom Monegassen einerseits hören, was er zum Erstrundencrash mit Max Verstappen zu sagen hatte und andererseits auch wissen, warum er trotz seines beschädigten Flügels erst in der vierten Runde zur Box abbog, um sich eine neue Fahrzeugnase zu holen.
Und in beiden Fällen kassierte der 21-Jährige eine Zeitstrafe: Für die Kollision mit dem Red Bull Racing-Renner in der zweiten Kurve der ersten Rennrunde kassierte der Ferrari-Star fünf Sekunden und zwei Strafpunkte. Und für die Weiterfahrt unter unsicheren Bedingungen gab es noch einmal zehn Sekunden dazu. Dadurch fällt Leclerc vom sechsten auf den siebten Platz hinter Daniel Ricciardo zurück. Sollte dies der Fall sein, werden die Renner aus Enstone wohl aus der Wertung genommen.
Der Australier muss allerdings selbst um seinen Platz fürchten, da Racing Point eine Beschwerde gegen beide Werksrenaults eingereicht hat. Der Grund: Man vermutet, dass die Franzosen die Bremsbalance je nach Position der Renner auf der Strecke automatisch anpassen liessen, statt dies dem Fahrer zu überlassen, was gemäss Reglement verboten ist. Ricciardo und seinem
Auch das Ferrari-Team wurde für das späte Reinholen des Talents aus Monte Carlo gebüsst. Die Scuderia kassierte eine Geldstrafe über 25.000 Euro. Die Strafe ist verständlich, schliesslich sorgte Leclerc mit seiner Weiterfahrt für Schäden bei der Konkurrenz. So wurde der rechte Rückspiegel am Silberpfeil von Lewis Hamilton beschädigt, der hinter dem roten Renner mit der kaputten Fahrzeugnase unterwegs gewesen war.
Auch Lando Norris musste wegen der Trümmerspur des zweifachen GP-Siegers die Box ansteuern, denn in seiner Bremsbelüftungen hatte sich ein Teil von Leclercs Frontflügel verfangen, was zu überhitzenden Bremsen geführt hatte. Rennleiter Michael Masi erklärte nach dem Zieldurchlauf mit Blick auf die Strafe wegen der Weiterfahrt: «Mir wurde ursprünglich gesagt, dass sie das Auto nach der ersten Runde an die Box holen würden, aber sie haben sich dann entschieden, das doch nicht zu tun.»
«In der Folge wurden sie von mir angewiesen, das Auto an die Box zu holen, was sie auch getan haben. Ich bin angesichts der Sicherheitsaspekte mehr als leicht verärgert, dass mir gesagt wurde, dass er an die Box kommen würde und es dann nicht tat», schimpfte der Rennleiter. Teamchef Mattia Binotto erklärte die Verspätung mit der Tatsache, dass Leclerc über Boxenfunk berichtete, sein Speed sei trotz des Schadens nicht so schlecht. «Und der Fahrer weiss am besten, was mit dem Auto los ist, wenn so etwas passiert. Die Rennleitung wies uns danach an, die Fahrzeugnase zu wechseln und dieser Anweisung leisteten wir dann auch gleich Folge.»