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Juan Manuel Correa: Kurzer Moment auf den Beinen

Von Mathias Brunner
Juan Manuel Correa und seine Familie

Juan Manuel Correa und seine Familie

​Der Ende August schwer verunglückte US-Amerikaner Juan Manuel Correa hat einen kurzen Film gepostet, wie er auf eigenen Beinen steht: «Zum ersten Mal wieder aufstehen – langsame Fortschritte.»

Formel-2-Fahrer Juan Manuel Correa hat einen Film auf Instagram gestellt. Darauf ist zu sehen, wie der am 31. August schwer verunglückte Alfa Romeo-Sauber-Nachwuchsfahrer aus dem Spitalbett aufsteht, sich kurz auf den Beinen hält, auf eine Gehhilfe gestützt und mit Hilfe zweier Pfleger, das Gesicht schwankt zwischen Freude und Anstrengung. Es ist ein wichtiger Moment für den in Ecuador geborenen US-Amerikaner. Er schreibt: «Zum ersten Mal wieder aufstehen – langsame Fortschritte.»

Der 20-Jährige hat schwierige Wochen hinter sich, seit dem fürchterlichen Unfall am 31. August in Spa-Francorchamps, der Anthoine Hubert das Leben gekostet hat. Correa: «Die letzten paar Wochen waren extrem hart, körperlich und geistig. Noch immer ist die Zukunft unklar, was meine Verletzungen vor allem des rechten Beines angeht. Meine Reha wird extrem lang und kompliziert.»

Die Familie des in Ecuador geborenen Amerikaners fügte hinzu, dass der Entwicklungsfahrer von Alfa Romeo-Sauber in London 17 Stunden lang operiert worden sei. Die Ärzte bezeichneten den Eingriff als Erfolg. Wie gut Correa jedoch auf die Lappenplastik reagiert, muss sich zeigen. Als Lappenplastik werden plastisch-chirurgische OP-Techniken bezeichnet, die Gewebe von einer Stelle des gleichen Menschen an eine neue Stelle bringen. In der Regel handelt es sich um reine Hautlappen, es kann sich aber auch um jedes andere Gewebe handeln.

Es heisst weiter: «Während der Prozedur waren die Ärzte dazu gezwungen, mehr Knochenmaterial als erwartet zu entfernen, es gab Komplikationen mit den Blutgefässen.»

Der Weg zum langen Eingriff war ein Wettlauf mit der Zeit. Correa wurde schrittweise aus dem künstlichen Koma geholt – der schlimm verletzte rechte Unterschenkel musste so schnell es geht operiert werden. Die Familie damals: «Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit. Die grösste Aufmerksamkeit gilt jetzt nicht mehr den Lungen, sondern den schweren Beinverletzungen, die sich Juan Manuel in Belgien zugezogen hatte, dort notfallmässig operiert wurden, seither aber aufgrund der Lungenprobleme nicht weiter behandelt werden konnten. Juan Manuel ist vor allem deshalb aus dem künstlichen Koma geholt worden, um eine dringend notwendige, grosse Operation am rechten Unterschenkel auszuführen, andernfalls drohen unumkehrbare Schäden.»

Diese Gefahr ist noch nicht vollständig gebannt. Und niemand hat sich bislang dazu geäussert, ob die Verletzungen so gravierend sind, dass Juan Manuel zwar seinen rechten Unterschenkel behalten kann, aber seine Rennkarriere aufgeben muss.

Die Bilder auf Instagram zeigen das rechte Bein in einem komplizierten Gestell. Beim linken Bein ist ein grosser Verlust an Muskelmasse zu erkennen. Juan Manuel Correa und seine Familie gehen mit dem Unfall und den Folgen weiterhin überaus offen um.


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