Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: Red Bull Racing RB16-Honda läuft

Von Mathias Brunner
​Max Verstappen hat auf der GP-Rennstrecke von Silverstone die ersten Kilometer mit dem neuen Red Bull Racing RB16-Honda zurückgelegt. Der Niederländer hat für 2020 ein klares Ziel.

Der neue Red Bull Racing RB16-Honda läuft: Noch vor dem Beginn der Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ab 19. Februar hat Max Verstappen mit dem 2020er Renner einen ersten Funktionstest durchgeführt. Möglich wird das durch eine Sonderregelung in der Formel 1: Gemäss Formel-1-Reglement stehen jedem Team pro Saison zwei so genannte Filmtage zu, dabei dürfen nicht mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden. Der Autoverband FIA muss überdies davon informiert sein, welche Fahrzeuge und welche Fahrer zum Einsatz kommen. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem aktuellen Pirelli-Gummi wenig zu tun hat.

Was vom Reglement nicht verboten ist: Zu Werbezwecken (hüstel, hüstel) ganz viele Boxenstopps filmen, sprich üben. Ein Filmtag ist eine prima Gelegenheit, das Auto in einem ersten Test zu checken und beide Piloten mit dem Wagen vertraut zu machen.

Verstappen ist der einzige RBR-Fahrer, der hinters Lenkrad durfte, der Thai-Brite Alex Albon wird sein neues Arbeitsgerät erst in Katalonien besser kennenlernen.

Für den achtfachen GP-Sieger Verstappen ist klar: «Wir wollen in diesem Jahr ein Wörtchen um den Titel mitreden. Wir wollen vom ersten Rennen an Podestplätze einfahren, wir wollen endlich diesen letzten Schritt machen, um in jedem Rennen siegfähig zu sein.»

Verstappen konnte in der vergangenen Saison drei Grands Prix gewinnen (in Österreich, Deutschland und Brasilien), er wurde hinter den Mercedes-Fahrern Lewis Hamilton und Valtteri Bottas WM-Dritter. Red Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko will seinem jungen Schützling ermöglichen, 2020 zum jüngsten Formel-1-Champion zu werden.

Die ersten Bilder, welche von Red Bull Racing aus dem Studio und von der Rennstrecke veröffentlicht worden sind, zeigen – der RB16 ist ein konsequent weitergedachter Vorjahreswagen. Die wichtigste Neuerung ist dabei unsichtbar: Motorpartner Honda will 2020 die Lücke zu Ferrari und Mercedes-Benz schliessen. Und die Standfestigkeit soll gleichzeitig so verbessert werden, dass Verstappen und Albon mit dem vom Reglement vorgegebenen Motorkontingent auskommen und keine Strafversetzungen in Kauf nehmen müssen wir vor einem Jahr.

An der Fahrzeugnase des RB16 fallen neben dem Loch zwei schlitzartige Öffnungen auf. Diese Lösung soll verhindern, was 2019 passierte. Da waren die ersten Frontflügellösungen nicht die besten, erst zur Sommerpause hin konnte Verstappen aus eigener Kraft gewinnen. Gleich hinter dem Anlenkpunkt des Frontflügels erkennen Luftleiter, wie sie Mercedes 2018 salonfähig gemacht hat. Die seitlichen Luftleit-Elemente sind noch raffinierter geworden, wir erwarten hier jedoch erheblich mehr Evo-Schritte. Der S-Schacht ist geblieben.

Bei der Vorderradaufhängung sitzt der oberer Querlenker an der Überlebenszelle tiefer, dafür am Radträger höher. Das kommt der Aerodynamik zu Gute. Kein Auto hat so kompakte Lufteinlässe wie die Renner von Adrian Newey. Der Bereich vor den Seitenkästen bleibt die grosse Spielwiese der Aerodynamiker – wie an anderen Auto ist die Kombination aus «barge boards» und Rückspiegel-Halterung ein irres Gesamtkunstwerk, dessen Schönheit sich vor allem auf der Stoppuhr offenbart

Die stehende Finne an der Airbox ist am RB16 kleiner als etwa am neuen Ferrari. Wie üblich verjüngt sich die Motorverkleidung extrem, da bleibt RBR Vorreiter. Beim Heckflügel ist Red Bull Racing zu zwei Stützen übergegangen.

Die Formel-1-Termine 2020

Präsentationen und Roll-outs
11. Februar: Ferrari (Reggio Emilia)
12. Februar: Renault (Paris)
12. Februar: Red Bull Racing-Honda (Silverstone)
13. Februar: McLaren (Woking)
14. Februar: AlphaTauri (Salzburg)
14. Februar: Mercedes (Silverstone)
17. Februar: Racing Point (Mondsee)
17. Februar: Williams (online)
19. Februar: Alfa Romeo Sauber (Barcelona)
19. Februar: Haas (Barcelona)

Wintertests
19.–21. Februar: Montmeló, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
26.–28. Februar: Montmeló, Circuit de Barcelona-Catalunya/E

Rennen
15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

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