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Otmar Szafnauer: «Aston Martin ist eine Ikone»

Von Mathias Brunner
Otmar Szafnauer

Otmar Szafnauer

​Kein Rennstall ändert so oft den Namen wie jenes Team, das von Eddie Jordan gegründet wurde: Jordan, Midland, Spyker, Force India, Racing Point, Aston Martin. Teamchef Otmar Szafnauer über das neue Kapitel.

Der einst von Eddie Jordan gegründete und in Silverstone angesiedelte Rennstall hat eine kunterbunte Vergangenheit: Team-Gründer Jordan übergab sein Team Ende 2005 in die Hände des russischen Geschäftsmannes Alexander Shnaider, der den Rennstall als Midland an den Start brachte. Nur ein Jahr später hiess das Team Spyker, ab 2008 schon Force India. Eddie Jordan: «Shnaider, Spyker-Teamchef Colin Kolles und Vijay Mallya von Force India haben unter den Umständen alle einen tollen Job gemacht. Doch ich bin besonders beeindruckt davon, was Force India in den letzten Jahren geleistet hat.»

Seit 2008 hat Force India einen tollen Lauf gezeigt: In den Markenwertungen wurden diese Schlussränge erreicht – Zehnter 2008, dann Neunter, Siebter, Sechster 2011, Siebter, wieder Sechster, nochmals Sechster 2014, dann Fünfter 2015, gar Vierter 2016 und 2017, als «best of the rest» hinter den Top-Teams. Im Sommer 2018 übernahm eine Geschäftsgruppe um den Kanadier Lawrence Stroll den serbelnden Rennstall, ab nun hiess das Team Racing Point. Der gleiche Stroll ist jetzt bei Aston Martin eingestiegen, ab 2021 werden die Renner aus Silverstone auf den Rennpisten Aston Martin heissen.

Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer sagt jetzt: «Der Einstieg von Aston Martin ist eine fabelhafte Nachricht für den Sportwagenhersteller und die ganze Formel 1. Wir sprechen hier von einer Ikone unter den Automarken. Aston Martin mit einem Werksrenner am Start, das wird Fans auf der ganzen Welt faszinieren und die Marke noch besser in die Auslage stellen.»

«Die Formel 1 wird für Aston Martin eine Marketing-Plattform erster Güte sein. Natürlich soll sich das in besseren Verkäufen niederschlagen. Eine technische Zusammenarbeit zwischen Autohersteller und Renn-Team liegt auf der Hand. Formel-1-Technik wird vermehrt in die Serie einfliessen.»

«Unsere 465 Mitarbeiter im Rennwagenwerk sind elektrisiert. Viele Fachkräfte sind seit dreissig Jahren dabei und freuen sich nun auf eine neue Phase in einem Werksrennstall. Lawrence Stroll hat vergangenen Woche im Werk gesprochen und klargemacht, was er erreichen möchte – Aston Martin soll ein Top-Team werden. Alle in Silverstone sind sehr stolz darauf, dass sie Aston Martin repräsentieren dürfen.»

«Auf unsere Saison 2020 als Racing Point hat das alles keinen unmittelbaren Einfluss. Racing Point wird Ende 2020 verschwinden, 2021 treten wir als ‘Aston Martin F1 Team’ an. Während die Vorbereitungen laufen, in zwölf Monaten als Werksrennstall aufzutreten, vernachlässigen wir nicht unsere Aufgabe für 2020. Das Modell RP20 soll konkurrenzfähig sein und am vorderen Ende des Mittelfelds auftauchen.»

Der neue Racing Point RP20-Mercedes wird am 17. Februar bei Partner BWT in Mondsee (Österreich) präsentiert.

Aston Martin war schon einmal in der Formel 1 – mit einem Werkswagen 1959 und 1960. Damals hatte Cooper gezeigt, wohin der Weg der GP-Renner führt: zum Heckmotorauto. Aston Martin baute stur einen Frontmotorrenner und holte 1959 keinen einzigen WM-Punkt. 1960 zog das Unternehmen dem hoffnungslosen Unterfangen den Stecker.

Seit Anfang 2016 steht Aston Martin auf den Rennautos von Red Bull Racing aus Milton Keynes. Dazu spannten Aston Martin und Red Bull Advanced Technologies zusammen, um den atemberaubenden Strassensportwagen Valkyrie (Walküre) zu bauen. Aston Martin ist seit 2018 Titelsponsor von RBR, dieses Abkommen läuft Ende 2020 aus. Die Zusammenarbeit zwischen Red Bull Advanced Technologies und Aston Martin in Sachen Valkyrie hingegen läuft weiter.

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