Coronavirus: Wie schlimm ist es in den GP-Ländern?
Ausgerechnet im Jubeljahr der Formel 1 bringt das Coronavirus alles durcheinander
Die Lungenkrankheit Covid-19 (steht für: corona virus desease 2019) befällt immer mehr Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Risiko der weltweiten Verbreitung auf «sehr hoch» eingestuft. Ausserhalb von China bleiben die grössen Infektionsherde Südkorea, Italien und der Iran. Weltweit haben sich mehr als 95.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, mehr als 3200 haben ihr Leben verloren. Mehr als 51.400 gelten inzwischen als geheilt.
Mit der Krankheit ist viel Verunsicherung gekommen. Am 4. März sagt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, er werde alle Falschinformationen und Verschwörungstheorien über das Coronavirus auf seinem Netzwerk entfernen lassen und strikte den Richtlinien der WHO folgen. Das Vorgehen von Zuckerberg ist ungewöhnlich: Normalweise will Facebook nicht darüber entscheiden, welche Inhalte richtig oder falsch sind.
Auf der ganzen Welt werden unzählige Veranstaltungen verschoben oder gleich abgesagt. In Italien sollen alle Schulen geschlossen werden, um die weitere Verbreitung zu verlangsamen.
Aus Sicht der Formel 1 geben die Organisatoren des WM-Auftakts in Melbourne weiter grünes Licht. Fraglich bleibt, ob und wie es dann weitergeht: Denn Bahrain und Vietnam haben strenge Einreisebeschränkungen erlassen für Menschen aus Ländern, wo das Coronavirus besonders verbreitet ist. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Krankheit darüber hinaus auf Rennen auswirken wird, und all dies im Jubeljahr der Königsklasse, 70 Jahre Formel 1.
Die Lage in den 82 Ländern, in welchen Fälle von Coronavirus-Erkrankungen nachgewiesen sind, bleibt unübersichtlich, alleine deshalb, weil sich die Situation ständig ändert. Die Webpage Worldometer versucht, die Übersicht halbwegs zu behalten. Diese internationale Mannschaft aus Entwicklern, Forschern und Freiwilligen trägt Zahlen aus der ganzen Welt zusammen und versucht damit, die jüngsten Zahlen zu zeigen. Worldometer arbeitet unabhängig von Politik und Wirtschaft, dafür eng mit renommierten Organisationen für Statistik zusammen.
Wir wollten punkto Coronavirus wissen, wie es in jenen Ländern aussieht, in welchen für 2020 Formel-1-Rennen geplant sind. Hier eine Übersicht, Stand 4. März, 19.30 Uhr.
Australien
15. März: Melbourne, Albert Park Circuit
50 Erkrankungen, 2 Todesfälle
Bahrain
22. März: Sakhir, Bahrain International Circuit
52 Erkrankungen
Vietnam
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi
16 Erkrankungen
Niederlande
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort
38 Erkrankungen
Spanien
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
222 Erkrankungen, 1 Todesfall
Monaco
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco
1 Erkrankung
Aserbaidschan
7. Juni Baku City Circuit
3 Erkrankungen
Kanada
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve
33 Erkrankungen
Frankreich
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard
257 Erkrankungen, 4 Todesfälle
Österreich
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring
29 Erkrankungen
Grossbritannien
19. Juli: Silverstone Circuit
85 Erkrankungen
Ungarn
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring
keine Erkrankungen
Belgien
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps
23 Erkrankungen
Italien
6. September: Monza, Autodromo Nazionale
3089 Erkrankungen, 107 Todesfälle
Singapur
20. September: Marina Bay Street Circuit
110 Erkrankungen
Russland
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom
3 Erkrankungen
Japan
11. Oktober: Suzuka Circuit
331 Erkrankungen, 6 Todesfälle
USA
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas
137 Erkrankungen, 9 Todesfälle
Mexiko
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez
6 Erkrankungen
Brasilien
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace
2 Erkrankungen
Vereinigte Arabische Emirate
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit
27 Erkrankungen
China
Ohne Termin: Shanghai International Circuit
80.282 Erkrankungen, 2981 Todesfälle