So schnell überzeugte Lewis Hamilton die Konkurrenz
Pedro de la Rosa begriff 2006 schnell, wie stark Lewis Hamilton ist
Als Juan Pablo Montoya im Rahmen des US-GP 2006 verkündete, er würde das McLaren-Team in Richtung NASCAR verlassen, dauerte es nur einen Tag, bis der Kolumbianer durch Testfahrer Pedro de la Rosa ersetzt wurde. Der Spanier sammelte bereits beim ersten Einsatz nach dem Fahrer-Tausch in Magny-Cours Punkte und schaffte es als Zweiter in Ungarn aufs Podest. Nach drei weiteren Punktefahrten machte er sich deshalb Hoffnungen, auch 2007 im McLaren-Boliden Gas geben zu dürfen.
Diese wurden allerdings schon bald von einem gewissen Lewis Hamilton zunichte gemacht. De la Rosa erinnert sich an den ersten gemeinsamen Test, der ihm schnell die Augen öffnete.. Im «Beyond the Grid»-Podcast auf formula1.com erzählt er: «Er fuhr eine erste Runde, die sehr bescheiden ausfiel und ich weiss noch, wie mein damaliger Renningenieur Philip Prew sagte: ‚Dieser Junge wird sich über die Jahre noch deutlich steigern müssen. Es wird ein langer Weg für Lewis, aber er wird gut sein. Wir müssen ihm einfach Zeit geben‘. Und ich dachte mir: ‚Ja, das stimmt‘.»
Doch schon kurz darauf hatte Hamilton seine Kritiker verblüfft, wie der 49-Jährige aus Barcelona erzählt: «Ich fuhr raus, kam zurück und sah mir die Zeiten an. Ich sah dass Lewis beim zweiten Mal der Schnellst war und fragte mich, was los war. Sie sagten, dass sie ihm frische Reifen gegeben haben. Die Daten zeigten klar, dass er in der Copse, Becketts und Maggots unglaublich schnell war, da erkannte ich sein Potenzial. Ich musste nur ein paar Sekunden die Daten betrachte und mir war klar, dass wir ein Riesenproblem hatten.»
Dass Hamilton zum Teamkollegen von Fernando Alonso für die Saison 2007 ernannt wurde, sei deshalb nachvollziehbar. De la Rosa beteuert: «Es war sein erster Formel-1-Test und sein zweiter Run in Silverstone und ich erkannte, dieser Typ ist sehr, sehr schnell. Ich habe in meinem Leben schon viele Rennfahrer gesehen und hatte auch schon die Ehre, sehr gute Fahrer zu erleben, wie ich sagen würde. Aber als ich Lewis sah, dachte ich nur: ‚Wow, das ist speziell‘. Als die Saison vorbei war, wusste ich, dass Lewis im Auto sitzen würde und Fernando schon einen Vertrag unterschrieben hat.»
«Ich war glücklich damit, denn ich sagte mir selbst, dass ich an der Stelle von Ron Dennis oder Martin Whitmarsh genau die gleiche Entscheidung getroffen hätte. Ich hätte genauso gehandelt, denn Lewis ist unglaublich schnell und wir alle wissen, das Fernando einfach mega ist», beteuert der 104-fache GP-Teilnehmer.