Formel 1 in Spielberg trotz Corona: Aushängeschild
Seit Wochen wird auf Grund der Corona-Pandemie über einen verspäteten WM-Auftakt diskutiert. Die Formel-1-Führung visiert zwei Rennen auf dem Red Bull Ring an, am 5. Juli und am 12. Juli, allerdings ohne Fans.
Fakt ist: Österreich ist Vorreiter im Kampf gegen den Virus, in einigen Region wie Kärnten – übrigens unmittelbare Nachbarregion zur Steiermark – gibt es bei etwa 450.000 Einwohnern nur noch 24 akut Infizierte. In Österreich werden die Ausgangsbeschränkungen ab 1. Mai aufgehoben. Es gelten dann aber neue Verhaltensregeln, zum Beispiel in der Gastronomie. Die Hotelbetriebe dürfen nach aktuellem Stand ab dem 29. Mai aufsperren.
Auch in Spielberg spürt man Aufbruchstimmung, was den angedachten Formel-1-Start betrifft. «Das erste Rennen, das tatsächlich stattfinden kann, wird in Österreich sein. Das spricht für die Qualität der Rennstrecke und ist beste Werbung für die Rennstrecke», erklärt Manuela Machner, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Spielberg gegenüber einer österreichischen Tageszeitung. «Es wäre zumindest ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir sind heilfroh, dass die Formel 1 jetzt offenbar tatsächlich stattfinden kann. Für die folgenden Jahre ist das ein gutes Aushängeschild.»
Klar ist: Die Einnahmen für die Camping- und Hotelbetreiber fallen aber bis auf die Beherbergung der Formel-1-Crews weg. Machner relativiert: «So bekommen wenigstens einige die Möglichkeit zu überleben. Jeder Tag, wo jemand in der Region übernachtet, zählt.» Durch den reduzierten Tross erhofft man sich zumindest einen Bruchteil der sonst üblichen Wertschöpfung. Machner: «Die Leute müssen ja irgendwie verpflegt werden.»
Die Murtaler Unternehmen berichten vereinzelt auch schon von Buchungen für den weiteren Sommer. Ein Fragezeichen ist für die gesamte Region die MotoGP, die in den vergangenen Jahren in Spielberg die Formel 1 sogar überflügelt hat. «Jeder Tag, den wir früher in den Regelbetrieb zurückkönnen, hilft uns», gibt Machner zu bedenken.