Schock für deutsche F1-Fans: RTL steigt aus!
Kai Ebel wird 2021 nicht mehr für RTL aus dem Formel-1-Fahrerlager berichten, denn der deutsche Sender steigt aus
Das ist ein Schock für die deutschen Formel-1-Fans, die das Geschehen in der Königsklasse auf dem TV-Sender RTL mitverfolgen: Nach dem Ende der diesjährigen GP-Saison steigen die Deutschen aus dem WM-Zirkus aus, wie sie in einer am heutigen Sonntag veröffentlichten Pressemitteilung bestätigen.
«Der Wettbewerb um die TV-Rechte hat sich verändert, den Markt teils überhitzt und damit den durchaus ambitionierten, dennoch wirtschaftlich vertretbaren Rahmen verlassen, den wir uns gesteckt haben», wird RTL-Geschäftsführer Jörg Graf darin zitiert. Statt der Formel 1 steht nun König Fussball an der Spitze der RTL-Sportberichterstattung, fügt Graf an: «Wir werden uns nun mit aller Kraft, Leidenschaft und Freude auf den Fussball als TV-Sportart Nummer 1 und unser vor kurzem neu erworbenes Rechtepaket konzentrieren.»
RTL-Sportchef Manfred Loppe ergänzt: «Wir haben die Formel 1 über drei Jahrzehnte mit grosser Liebe und Leidenschaft sowie beherzter Innovations- und Investitionsbereitschaft übertragen. Die reichweitenstärksten und emotionalsten, unvergessenen Momente der Königsklasse im Rennsport bleiben für immer mit RTL verbunden.»
Im Schreiben wird der Bieter-Wettstreit angeprangert, der von alten und neuen Markt-Playern betrieben wird, «im Bestreben, Premium-Sportcherte exklusiv ins PayTV zu führen», wie es wörtlich heisst.
Zu Glanzzeiten erreichte RTL dank Michael Schumachers Erfolgen in Deutschland bis zu zwölf Millionen Fans pro rennen, 2019 schalteten sich beim Kölner Privatsender im Schnitt 4,05 Millionen Zuschauer ein – das ist fast eine halbe Million weniger als im Jahr zuvor.
Dennoch betonte Loppe noch im Dezember: «In Anbetracht der sportlichen Dramaturgie der Saison mit der unerwartet grossen Dominanz von Mercedes – besonders in der ersten Saisonhälfte und einer deutlichen Führung von Weltmeister Lewis Hamilton schon zur Sommerpause – sind wir mit den Quoten 2019 zufrieden.» Und er betonte: «Die Zuschauer, die uns gegenüber dem Vorjahr fehlen, sind ins Pay-TV gegangen.»