Neues Rätsel Racing-Raritäten: Eine echte Kanone
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Lösung vom letzten Mal: Der US-Amerikaner Gus Hutchison mit einem Brabham BT26-Ford vor dem Engländer Peter Gethin (McLaren M14A-Ford), die beiden sind zu sehen auf der Rennstrecke von Watkins Glen im Bundesstaat New York, wir haben 1970 und sind am Grand-Prix-Wochenende der USA.
Der 1937 in Atlanta (Georgia) geborene Hutchison war gelernter Chemiker. 1962 zog er nach Dallas und gründete die Firma Chemscope. Er investierte 750 Dollar. Ende der 60er Jahre arbeitete die Chemiefirma mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Million Dollar.
Schon vor seinem Umzug nach Texas hatte sich Hutchison als Rennfahrer seine Sporen verdient, mit Einsätzen in einem alten MG oder Elva Courier. Er war eine Einmann-Show, denn das Geld war knapp.
Mit dem Erfolg seiner Firma konnte sich Hutchison einen Lotus 20 für die Formel Junior leisten, Gus wurde Champion der Region Südwest. Inzwischen hatte er sein Rennhandwerk gelernt. Das wurde von seinem Titel in der 1967er SCCA Grand Prix-Meisterschaft bewiesen, nun mit einem Lotus 41.
Ende 1969 kaufte sich Gus von Jacky Ickx einen Brabham und setzte ihn in der amerikanischen Formel A ein, aus welcher die Formel 5000 entstand (Einsitzer wie in der Formel 1, aber mit Fünflitermotoren). Er gewann zwei Läufe und wurde hinter John Cannon Gesamtzweiter. Und in dieser Meisterschaft fuhren Könner mit wie David Hobbs, George Follmer oder Mark Donohue. Hutchison war also kein Feldfüller.
Um mit dem Brabham die GP-Distanz in Watkins Glen zu schaffen, rüstete Gus beim Formel-1-Debüt als 33-Jähriger seinen Wagen mit einem Zusatztank aus. Und das führte letztlich zum Ausfall. Denn Hutchison geriet kurz neben die Bahn, der Tank war zu wenig gut befestigt, lockerte sich, fiel am Ende ab, und Hutchison musste aufgeben.
Aus der Formel A wurde die Formel 5000, Hutchison blieb noch ein paar Jahre lang fester Bestandteil der Serie, in Rennwagen von Lola und March. Ab 1975 konzentrierte er sich auf seine Solarzellenfirma «Solar Kinetics» in Dallas (Texas).
Kleiner Hinweis zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer war eine echte Kanone.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.