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Heimreise von Charles Leclerc: FIA-Warnung an Ferrari

Von Otto Zuber
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Dass Charles Leclerc und Valtteri Bottas nach dem Saisonauftakt in Spielberg nach Monaco flogen, um ein paar Tage zuhause zu verbringen, hat viele Diskussionen und eine FIA-Warnung an das Ferrari-Team zur Folge.

Damit die GP-Stars vergangene Woche in Österreich endlich in die Saison 2020 starten konnten, wurde ein strenges Covid-19-Protokoll verfasst, in dem die Test-Vorgaben und Verhaltensregeln für alle an der Strecke arbeitenden Menschen festgehalten werden. Das Regelset, das zur Minimierung des Übertragungsrisikos verfasst wurde, gehört zum sportlichen Reglement der Formel 1 und sieht unter anderem vor, dass sich die Teammitglieder, Medien und alle anderen Arbeiter an der Strecke in möglichst keinen Personen-Gruppen bewegen müssen.

Der direkte Kontakt zu Mitgliedern anderer Gruppen ist untersagt. Artikel 3.14 schreibt explizit vor, dass die Zeit ausserhalb des Streckengeländes mit den Mitgliedern der eigenen Kleingruppe verbracht werden muss, und dass Interaktionen mit Menschen, die nicht dazu gehören, auf ein Minimum zu beschränken sind. Klare Worte, könnte man meinen.

Trotzdem unternahmen gleich mehrere Teammitglieder nach dem ersten WM-Lauf eine Reise – darunter auch die Fahrer Charles Leclerc und Valtteri Bottas. Beide flogen nach Monte Carlo, um ein paar Tage zuhause zu verbringen, wie ihre Einträge in den sozialen Medien offenbaren. Der Sieger des ersten GP des Jahres fragte vorher um Erlaubnis: «Ich habe herausgefunden, dass es erlaubt ist und natürlich macht es wenig Unterschied, wenn ich die Zeit mit den gleichen Leuten in meiner Gruppe da oder dort verbringe.»

«Ich wollte diese drei Tage einfach zuhause verbringen, es war sehr schön und ich konnte meine Batterien für das zweite Wochenende aufladen», fügte der Finne an. «Ich denke, es war eine gute Entscheidung und ich mache in meiner Freizeit nur, was für mich auch funktioniert. Was die Sicherheit angeht, macht es keinen Unterschied, ich habe überall mit den gleichen Leuten zu tun», schob er trotzig hinterher.

Leclerc, der auch von den Fans viel Kritik erntete, weil er auf mehreren Bildern mit verschiedenen Menschen posierte und auch einen Restaurant-Besuch unternahm, bestätigte: «Ich bin nachhause gereist.» Und der Monegasse verteidigte sich: «Aber ich wurde zwei Mal getestet, bevor ich zurückgekommen bin. In zwei Tagen wurde ich zwei Mal negativ getestet.»

Sein Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel erklärte seinerseits: «Ich bin hier geblieben, ich liebe die Berge und ich liebe Österreich – ich liebe diesen Ort. Ich denke, es war das erste Mal, dass ich auf jenen Bergen wandern konnte, die ich immer vom Auto aus sehe. Das habe ich am Montag und am Mittwoch gemacht und ich ging auch Radeln.»

Die Reisen der beiden GP-Stars blieben nicht ohne Folgen, Ferrari bekam Post von der FIA, in der das Team ermahnt wurden, die Covid-19-Regeln einzuhalten. Das Team aus Maranello hatte schon vergangene Woche zusammen mit Red Bull Racing eine Ermahnung bekommen, weil Vettel, Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner und Red Bull-Berater Dr. Helmut Marko gesichtet worden waren, wie sie ohne Masken miteinander plauderten.

Bottas’ Reise wurde auch genauer unter die Lupe genommen, doch der achtfache GP-Sieger beschränkte sich auf den Kontakt mit seiner Freundin Tiffany Cromwell und seinen Trainer Antti Vierula und bewegte sich damit innerhalb des erlaubten Rahmens.

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