Mattia Binotto: «Es geht nicht um Schuldzuweisungen»
Das Wochenende hatte für das Ferrari-Team mit der guten Nachricht begonnen, dass die für Ungarn angekündigten Neuerungen zumindest teilweise schon zum zweiten Rennwochenende auf dem Red Bull Ring bereit waren. So durften Charles Leclerc und Sebastian Vettel mit neuem Unterboden und Frontflügel ausrücken.
Doch das zweite Kräftemessen der Saison verlief nicht nach Wunsch. Leclerc blieb im Q2 hängen und kassierte später auch noch eine Strafe, die ihn auf den 14. Startplatz zurückwarf. Der Monegasse war Daniil Kvyat im Weg, weshalb er drei Positionen nach hinten rücken musste. Entsprechend gross war sein Wille, im Rennen früh nach vorne zu kommen.
Doch der 22-Jährige wollte zu viel und traf schon in der ersten Rennrunde in Kurve 3 seinen Teamkollegen Sebastian Vettel, der von Startplatz 10 hatte losfahren dürfen. Weil er nicht gut wegkam, war er überhaupt in der Nähe seines Teamkollegen, der sich hinterher reumütig zeigte und für seinen Übermut entschuldigte.
Während sich Leclerc in schonungsloser Selbstkritik übte, blieb Teamchef Mattia Binotto eher wortkarg. Der Ingenieur seufzte: «Ich denke nicht, dass es viel zu den Fahrern zu sagen gibt. Es schmerzt, ein Rennwochenende so zu beenden und zwei Fahrer innerhalb weniger Runden zu verlieren.»
«Das war das schlimmste Ergebnis eines schwierigen Wochenendes für uns», fügte Binotto an, stellte aber auch klar: «Nun ist aber nicht der richtige Zeitpunkt für Schuldzuweisungen, wir wollen nicht über Fehler sprechen. Ich glaube auch nicht, dass wir darüber diskutieren müssen, wer die Verantwortung dafür trägt, ich denke, das ist ziemlich offensichtlich und nicht der Punkt.»
«Jetzt geht es darum, zusammenzuhalten und zu reagieren. Wir müssen nach vorne blicken und ich bin mir sicher, dass wir in Maranello die richtigen Leute haben, um das Auto bald zu verbessern», fügte der Italiener an.