Lewis Hamilton über Siegerpokal-Roboter: «Gruselig»
Valtteri Bottas’ Siegerpokal kommt dahergerollt
An die ganzen Gesichter, die von Masken geschützt werden, gewöhnen wir uns langsam, jetzt, wo die Formel 1 wieder rollen kann. Aber in den Fan-Foren hat eine andere Vorsichtsmassnahme gegen Corona viel zu reden gegeben – die Pokale für die drei Erstplatzierten und den Vertreter des siegreichen Konstrukteurs werden von ferngesteuerten Wägelchen herangefahren. Social distancing à la Formel 1.
Lewis Hamilton hat in seiner Medienrunde nach dem 85. GP-Sieg über dieses gewöhnungsbedürftige Bild gesprochen. «Ich fand das ein wenig gruselig, wirklich merkwürdig. Mir wäre fast lieber, ein Mensch würde mir den Pokal zuwerfen oder so. Ganz ehrlich – wir leben schon in bizarren Zeiten.»
«Bei der Arbeit fühlt sich eigentlich alles fast normal an. Wenn du auf dem Red Bull Ring auf der Strecke bist, dann ist der Abstand zu den Tribünen ohnehin recht gross, da fällt es etwas weniger markant auf, dass keine Fans vor Ort sind.»
«So richtig bewusst wird dir diese Atmosphäre, wenn du nach dem Einsatz aus dem Wagen kletterst, und die Atmosphäre ist null. Wir vermissen die Fans, die ganze Situation zeigt, welchen Unterschied die Besucher ausmachen, das ist einfach etwas ganz Anderes. In diesem Moment habe ich die Formel-1-Freunde wirklich sehr vermisst.»
«Ein schönes Ergebnis willst du doch mit den Fans teilen. Aber das passiert nicht. Und dann kommen diese Kisten mit der Trophäe zu fahren, das ist einfach sonderbar. Aus meiner Sicht ist das wirklich ein wenig übertrieben, denn schliesslich sind alle Fachkräfte vor Ort ja mehrfach getestet worden, wir tragen Handschuhe und all das.»
Valtteri Bottas findet die Siegerpokal-Roboter nicht ganz so schlimm. «Um ehrlich zu sein, ist dieser Einfall doch recht cool. Ich hatte sie schon bei der Siegerehrung der Formel 3 und Formel 2 bemerkt. Wenn der Pokal quasi in deine Hand schwebt, dann ist das irgendwo ziemlich fetzig.»