Lando Norris: Helm-Design der kleinen Eva (6)
Jahrelang schrieb der Autosport-Weltverband FIA vor, dass das grundsätzliche Layout des Helmes eines Formel-1-Fahrers über die ganze Saison das Gleiche bleiben muss, gemäss Artikel 9.1 des Sportgesetzes. Das erhöhe den Wiedererkennungswert der Piloten. Jedem Fahrer war einmal im Jahr eine Ausnahme gestattet, etwa für sein Heimrennen oder für einen Klassiker wie Monte Carlo.
Weltmeister Lewis Hamilton nannte diese FIA-Regel «Bullshit. Das ist doch die einzige Art und Weise, auf welche ein Fahrer mit der Rennmontur seine Kreativität zeigen kann. Und die blockieren das.»
Ende 2019 hatten die Regelhüter ein Einsehen und liessen diese Regel still und heimlich verschwinden. Von der neuen Freiheit profitiert auch McLaren-Fahrer Lando Norris. Der 20jährige McLaren-Pilot hat auf seinen sozialen Netzwerken sein Helm-Design für den Heim-GP von Silverstone präsentiert. Aus zahlreichen Vorschlägen wählte der gegenwärtige WM-Vierte die Zeichnung von Eva Muttram aus, einem sechsjährigen Mädchen. Ihr Vater hatte den Entwurf eingeschickt.
Lando Norris sagt: «Ich dachte einfach an die Zeit, als ich selber klein war und ständig Helme entworfen habe, da war ich fünf oder sechs. Ich habe Hunderte von Entwürfen gekritzelt, in den tollsten Farben. Die Zeichnung von Eva ist für mich ein echter Sieger! Er ist authentisch, komplett anders als der übliche Glitter und Glamour, das normal glitzernde Coole, das wir in unsere Helme einarbeiten. Das hier erinnert mich an meine Kindheit, und deshalb habe ich diese Zeichnung gewählt. Ich mag es, mit dem Design ein wenig zu spielen und Neues auszuprobieren.»
Eva hat auch einen kleinen McLaren gezeichnet, der auf der Hinterseite des Helms zu finden ist. Norris lacht: «So sehen die neuen Upgrades aus, die wir am Wagen haben. Nein, Spass beiseite – ich mag die Unschuldigkeit dieses Designs, ich mag die Farben, diese Einfachheit berührt mich. Hab vielen Dank, Eva!»
Zum kommenden Heimrennen in Silverstone sagt Norris: «Es ist schön, nicht zu einem Rennen zu fliegen, sondern hinfahren zu können. Was wir natürlich vermissen, sind die Fans, diese Elektrizität in der Luft wird einfach fehlen. Was zum Glück noch immer da ist – eine grandiose Rennstrecke, die einem einfach ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.»
McLaren fährt in Silverstone mit einer Ikone unter den Rennsport-Sponsoren – Gulf. Sagt diese legendäre Marke Carlos Sainz und Lando Norris eigentlich etwas? Interessieren sich der Spanier und der Engländer für Rennhistorie?
Lando: «Ich bin nicht so der Historiker, aber klar stehen die ganzen früheren McLaren im Werk, in Gulf-Farben. Und die kenne ich gut.»
Carlos Sainz meint: «Ich würde mich nicht als Geschichts-Fan bezeichnen. Mir ist wichtiger, dass grosse Marken wie Gulf heute in den Sport zurückkommen. Das sind generell gute Nachrichten für den Sport und besonders für McLaren.»